Er war eng befreundet mit Peter Hille und Else Lasker-Schüler. Gemalt hat ihn Oskar Kokoschka. Auf Robert Musil wirkte er pathologisch. Schon vor dem Dritten Reich war er als im „Ersten Weltkrieg gefallener Jude“ fast vergessen: der aus Elberfeld stammende Schriftsteller und Mitspieler der Berliner Bohème Peter Baum (1869–1916). Sein Novellenband Im alten Schloß erschien zuerst im Jahr 1908. Baum umkreist darin die menschlichen Sehnsüchte und Abgründe. Mal brutal deutlich, mal traumartig verworren zeigt er seine Protagonisten im Spannungsfeld von Zerstörungswut und Kultiviertheit, Rebellion und Anpassung, Eros und Agape.
Erscheinungsjahr
2015
Herausgeber und Nachwort
Martin A. Völker
Elsinor
Taschenbuch
112 Seiten
ISBN 978-3-942788-25-0
12,80 Euro [D]
13 x 20,5 cm
Das Buch im Urteil der Medien
Ähnlich wie zuweilen bei Hugo von Hoffmannstal geraten bei Peter Baums Protagonisten Primitivismus und eine verklärte Vergangenheit zu Projektionsflächen von metaphysischen Spekulationen. Unverkennbar sind die Spuren Nietzsches im Werk Baums zu erkennen. Zugleich ist seine Prosa psychoanalytisch durchglüht. Es gibt kaum einen Autor um die Jahrhundertwende, bei dem dieses extrem Überspannte, Nervös-Fiebrige so stark ausgeprägt ist wie bei Baum.
Der Coesfelder Elsinor-Verlag hat nun den Novellenband Im alten Schloß ... neu herausgebracht. Ein sehr verdienstvolles Unternehmen, denn Baums Texte, die menschliche Sehnsüchte und Abgründe umkreisen, sind allemal der Lektüre wert. Das kenntnisreiche Nachwort Martin A. Völkers eröffnet einen tieferen Einstieg.
Jochen Grywatsch
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