Band 2 der "Malaya-Trilogie"
Als Anthony Burgess 1954 als Lehrer nach Malaya kam, zeichnete sich die drei Jahre später erlangte Unabhängigkeit schon ab. Unklar war, wie es mit dem Land weitergehen würde: Gegen Ende der Kolonialzeit lebten dort neben den meist muslimischen Malaien zahlreiche Inder und Chinesen mit ihren jeweiligen Religionen, Traditionen und Sprachen; im Dschungel führten die Briten Krieg gegen den militärischen Arm der Kommunistischen Partei Malayas.
Mit dieser Situation in der Schlussphase des Britischen Empire konfrontiert Burgess den fiktiven Lehrer Victor Crabbe, dessen idealistisches Bemühen, das Land an den Errungenschaften der abendländischen Zivilisation teilhaben zu lassen, die Romantrilogie zusammenhält. So entsteht eine vielschichtige und vielstimmige Komposition, welche die Konflikte zwischen den Bevölkerungsgruppen ebenso sichtbar macht wie den Rassismus und die Unfähigkeit vieler Kolonialherren. Dass Burgess mit seiner typischen Mischung aus Ironie, Wortwitz und überbordender Komik erzählt und dabei auf seine eigenen Erfahrungen in Malaya zurückgreift, macht die Trilogie zu einem seiner besten Werke. Unvergessen sind Figuren wie der britische Police Lieutenant Nabby Adams, dessen unstillbarer Bierdurst in Jetzt ein Tiger eine shakespearesche Komödienhandlung in Gang setzt.
Erscheinungsjahr
2022
Ins Deutsche übersetzt von
Ludger Tolksdorf
Elsinor
Hardcover
220 Seiten
ISBN 978-3-942788-64-9
32,00 Euro [D]
14 x 22 cm
Das Buch im Urteil der Medien
In vieler Hinsicht werden in diesem Romanzyklus Welten aufgetan, die man ansatzweise aus Büchern von Somerset Maugham oder Joseph Conrad kennt: Weiße wähnen sich als etwas Besseres, während sie langsam vom Dschungel, von der asiatischen Inselkultur aufgefressen werden. Burgess hat diesen Prozess ausgekostet wie kein anderer, er kam seinen kolonialkritischen Tendenzen ebenso entgegen wie seinem illusionslosen Blick auf das Gemenge der Kulturen und Religionen.
Elmar Schenkel
Es ist eine famose, sichtlich von Shakespeare inspirierte Komödie der Irrungen, durch die Burgess sein Personal führt.
Ralf Stiftel
Burgess schildert alle Figuren der britischen Kolonie Malaya mit dem scharfen Blick des Satirikers - keineswegs nur die Weißen.
Matthias Heine
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