Anthony Burgess
Jetzt ein Tiger
Roman

Band 1 der "Malaya-Trilogie"

Als Anthony Burgess 1954 als Lehrer nach Malaya kam, zeichnete sich die drei Jahre später erlangte Unabhängigkeit schon ab. Unklar war, wie es mit dem Land weitergehen würde: Gegen Ende der Kolonialzeit lebten dort neben den meist muslimischen Malaien zahlreiche Inder und Chinesen mit ihren jeweiligen Religionen, Traditionen und Sprachen; im Dschungel führten die Briten Krieg gegen den militärischen Arm der Kommunistischen Partei Malayas.

Mit dieser Situation in der Schlussphase des Britischen Empire konfrontiert Burgess den fiktiven Lehrer Victor ­Crabbe, dessen idealistisches Bemühen, das Land an den Errungenschaften der abendländischen Zivilisation teilhaben zu lassen, die Romantrilogie zusammenhält. So entsteht eine vielschichtige und vielstimmige Komposition, welche die Konflikte zwischen den Bevölkerungsgruppen ebenso sichtbar macht wie den Rassismus und die Unfähigkeit vieler Kolonial­herren. Dass Burgess mit seiner typischen Mischung aus Ironie, Wortwitz und überbordender Komik erzählt und dabei auf seine eigenen Erfahrungen in Malaya zurückgreift, macht die Trilogie zu einem seiner besten Werke. Unvergessen sind Figuren wie der britische Police Lieutenant Nabby Adams, dessen unstillbarer Bierdurst in Jetzt ein Tiger eine shakespearesche Komödienhandlung in Gang setzt.
  

Details

Erscheinungsjahr

2018

Ins Deutsche übersetzt von

Ludger Tolksdorf

Elsinor

Hardcover

232 Seiten

ISBN 978-3-942788-43-4

26,00 Euro [D]

14 x 22 cm

Presse

Das Buch im Urteil der Medien

FAZ
11. Oktober 2022

In vieler Hinsicht werden in diesem Romanzyklus Welten aufgetan, die man ansatzweise aus Büchern von Somerset Maugham oder Joseph Conrad kennt: Weiße wähnen sich als etwas Besseres, während sie langsam vom Dschungel, von der asiatischen Inselkultur aufgefressen werden. Burgess hat diesen Prozess ausgekostet wie kein anderer, er kam seinen kolonialkritischen Tendenzen ebenso entgegen wie seinem illusionslosen Blick auf das Gemenge der Kulturen und Religionen.
 

Elmar Schenkel

Westfälischer Anzeiger
19. Juli 2019

Es ist eine famose, sichtlich von Shakespeare inspirierte Komödie der Irrungen, durch die Burgess sein Personal führt.
 

Ralf Stiftel

Literarische Welt
16. Oktober 2022

Burgess schildert alle Figuren der britischen Kolonie Malaya mit dem scharfen Blick des Satirikers - keineswegs nur die Weißen.
 

Matthias Heine

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