Koestlers weltberühmter Roman über den einstigen Volkskommissar Rubaschow, der den politischen Säuberungen innerhalb seiner eigenen revolutionären Partei zum Opfer fällt und in gnadenlosen Verhören zur Strecke gebracht wird, spielt auf die stalinistischen Schauprozesse der 1930er-Jahre an und deckt die Mechanismen totalitärer und diktatorischer Systeme auf. Sonnenfinsternis gilt als einer der bedeutendsten politischen Romane des 20. Jahrhunderts.
Das deutsche Manuskript von Sonnenfinsternis entstand 1939 in Frankreich. Die von Koestlers damaliger Lebensgefährtin angefertigte (und teilweise unzulängliche) Übersetzung ins Englische erreichte den Londoner Verleger gerade noch rechtzeitig vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Paris; das Originalmanuskript ging in den Wirren des Krieges verloren. Koestler selbst übersetzte den eigenen Roman einige Jahre später anhand der englischen Fassung zurück ins Deutsche, war sich aber der Tatsache bewusst, dass eine solche Rekonstruktion nie die Wirkung des Originals erreichen konnte.
2015 sorgte der Kasseler Germanist Matthias Weßel für internationales Aufsehen, als er das verlorene Original in einer Zürcher Bibliothek aufspürte. Die 75 Jahre lang verschollene Originalfassung liegt nun erstmals im Druck vor; ein Vorwort des renommierten Koestler-Biografen Michael Scammell, ein Nachwort von Matthias Weßel und weitere textkritische Materialien ermöglichen einen Vergleich mit der rückübersetzten Version. – Gefördert wurde das Projekt von der Kunststiftung NRW.
Erscheinungsjahr
2018
Vorwort
Michael Scammell
Nachwort
Matthias Weßel
Elsinor
Hardcover
256 Seiten
ISBN 978-3-942788-40-3
28,00 Euro [D]
14 x 22 cm
Elsinor
Paperback
256 Seiten
ISBN 978-3-942788-53-3
19,90 Euro [D]
14 x 22 cm
E-Book
ISBN 978-3-939483-44-1; 14,99 Euro
Das Buch im Urteil der Medien
Ein purer Zufall und eine philologische Sensation: Im Sommer vor drei Jahren fand der junge Kasseler Germanist Matthias Weßel das Originalmanuskript von "Sonnenfinsternis". (...) Der Schlüsselroman über die stalinistischen Säuberungen hatte Koestler berühmt gemacht. (...) Koestler hatte den stalinistischen Terror Mitte der dreißiger Jahre in Moskau mit eigenen Augen gesehen, was er (...) beschreibt, steht in aufklärerischer Kraft und thrillerhafter Spannung anderen Romanen wie Orwells "1984" in nichts nach.
F.A.S.
Die Erstausgabe des deutschen Originals von Sonnenfinsternis wird am 22. Juni 2018 von Volker Weidermann, Christine Westermann und Thea Dorn besprochen und erhellt einhellig höchstes Lob. Dem schließt sich der Gastkritiker an, der den Roman als Politiker und gelernter Buchhändler vorstellt: der ehemalige SPD-Vorsitzende Martin Schulz.
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