Stephan Krass: Die Stunde des Seepferdchens. Ein MemoRandom

Textdossier zum Buch

005

https://www.youtube.com/watch?v=wC-LmeHWOfw

verifiziert 21. 08. 2023

010

Das Spiel war ursprünglich eine Kirmesunterhaltung. Unter einem Steinguttopf befand sich ein lebender Hahn. Wer mit verbundenen Augen den Topf zerschlagen konnte, hatte gewonnen und bekam den Hahn. (Wikipedia, Topfschlagen)

011

 

https://www.welt.de/reise/nah/article13407325/Witz-komm-raus-Du-bist-von-Kalauern-umgeben.html 

 

verifiziert 21. 08. 2023

 

015

 

https://www.nzz.ch/wissenschaft/es-lebe-der-lebertran-ld.1317918

 

verifiziert 21. 08. 2023

 

018


The Horseshoe Nail

 

For the want of a nail
The shoe is lost

For the want of a shoe
The horse is lost

For the want of a horse
The rider is lost

For the want of a rider
The battle is lost

For the want of a battle
The kingdom is lost

And all for the loss
Of a horse shoe nail 

 

George Herbert (1593-1633)

 

020

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Pedoskop 

 

verifiziert 21. 08. 2023

 

021

 

https://www.experto.de/praxistipps/die-groessten-irrtuemer-roehrenfernseher-machen-durch-roentgenstrahlung-krank.html

verifiziert 21. 08. 2023

022

https://www.altebrennereihille.de/ausstellung/zigarrenmacher/

verifiziert 21. 08. 2023

024

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/kriegsverlauf/luftangriffe.html

verifiziert 21. 08. 2023

030

Familienalbum

Der Vater an Deck eines großen Schiffs. Es ist ein Ozeandampfer. Der Vater steht in lässiger Pose an ein Treppengeländer gelehnt, einen Fuß über den anderen geschlagen, das Jackett offen und die Hände in den Hosentaschen. Sein Blick schweift über die Rettungsboote hinweg in die Weite von Himmel und Meer. Er trägt einen grauen Anzug, weißes Hemd, gestreifte Krawatte mit silberner Nadel und ein Einstecktuch in der Brusttasche des Jacketts. Unter den linken Arm hat er eine Schirmmütze geklemmt. Sein Gesicht ist bis hinauf in die Geheimratsecken gebräunt. Die schwarzen Haare liegen exakt gescheitelt und streng zurückgekämmt am Kopf und betonen das Profil mit der markanten Nasenlinie. Mit zusammengekniffenen Augen blickt der Vater einer tief stehenden Sonne entgegen. Das Geländer, das die Rettungsboote von der Reling abschirmt, wirft einen langen Schatten mit geometrischen Mustern auf den Boden. 

 

Die Mutter war im April 1954 im achten Monat schwanger und stand kurz vor der Geburt ihres zweiten Sohnes, als der Vater mit einer Gruppe anderer Fabrikanten zu einer Amerikareise des Verbandes deutscher Textil-unternehmer aufbrach. Am 20. April 1954 ist die Gruppe von Bremerhaven aus an Bord der United States mit Ziel New York in See gestochen. Wenige Jahre zuvor hatte man am 20. April noch „Führers Geburtstag“ gefeiert. Da hatten die Kinder schulfrei. Bedenken, dass der Vater wegen der bevorstehenden Geburt seines Kindes zu spät zurückkehren würde, hat es offenbar nicht gegeben. Der Vater wollte die Reise unbedingt machen, hat aber jenseits aller Neugier auf die Neue Welt seine Vorbehalte gegenüber Amerika nie überwinden können, weil das Land am Ende Zweiten Weltkriegs zu den Siegermächten gehörte. 

 

Nach seiner Rückkehr hat der Vater bild- und wortreich von den unzivilisierten Manieren der Amerikaner berichtet. Die würden beim Essen ohne Punkt und Komma weitersprechen und dabei ihren Tischgenossen tiefe Einblicke in den vollen Mund gestatten. Nachdem er vom geschäftlichen Teil der Reise auf den Baumwollfarmen und Textilfabriken in North Carolina zurückgekehrt war, hat der Vater auch Washington und New York besucht. Schließlich ist er doch noch rechtzeitig zur Geburt seines zweiten Sohnes heimgekommen, über Brüssel mit einem Flugzeug der SABENA. Ein Erfrischungstuch mit dem Signet der belgischen Luftfahrtgesellschaft hat er dem Jungen neben das Kinderbett gelegt.

031

Familienalbum

Die Bildunterschrift lautet „In Russland 1942“ und nennt Namen und  Geburtsdatum des jungen Soldaten, der da lässig angelehnt im Rahmen eines geöffneten Fensters sitzt. Er ist am 25. Januar 1918 geboren. Der junge Soldat ist der Vater. Auf dem Bild trägt er eine Wehrmachtsuniform mit Schulterklappen und Litzen auf dem Kragenspiegel. Die linke Hand steckt in der Hosentasche, ein Bein steht angewinkelt auf der Fensterbank; die Stiefel frisch geputzt. Sein Blick ist entschlossen und selbstbewusst. Der linke Arm, der später nach einer schweren Verletzung gelähmt bleiben wird, ist noch intakt. Der Vater war, bevor er einer Panzer-Division zugeschlagen wurde, Rittmeister bei der Kavallerie. 

 

An wen denkt er gerade, als dieses Foto gemacht wurde? Wer soll dieses Foto anschauen, soll ihn so sehen? Seine Mutter? Die Freundin? Sein Vater? Oder denkt er schon an die Söhne, die er haben wird? Aber in welchem Fenster sitzt er? Ist das eine Soldatenunterkunft? Ein beschlagnahmtes Haus irgendwo an der Ostfront? Und wo sind dann die Bewohner? Was ist mit ihnen passiert? Was haben die Augen des Vaters gesehen, bevor die Kamera seinen Blick eingefangen hat? Waren die Hände da auch in den Hosentaschen, die Uniform tadellos im Sitz, die Stiefel blank geputzt? Das ganze Arrangement, das den Vater ins Bild setzt, als sei er der Herr des Hauses, ist sorgfältig gewählt. Seiner Pose haftet nichts Spontanes an. Mit diesem Gestus setzt sich niemand einfach mal in ein offenes Fenster. An wen auch immer der Vater gedacht haben mag, als er für die Kamera seines Kameraden Stellung bezog, man sieht es dem Foto nicht an. Ebenso wenig, wie man über das Haus erfährt oder über die Menschen, die hier gelebt haben. Als der Junge den Vater später nach seinen Kriegserlebnisnissen fragte, da hat er vom Russlandfeldzug wie von einem Geländespiel oder von einem Pfadfinderausflug gesprochen. Von Toten war nie die Rede. Die mag es zwar gegeben haben, aber nicht da, wo der Vater war. Der Junge hat später noch oft dieses Foto angeschaut, das den Vater im Fenster eines Hauses 1942 irgendwo in der Ukraine oder in Russland zeigt und sich gefragt, wer da wohl aus dem Fenster geschaut hat, bevor es vom Vater besetzt wurde? 

(Foto: Der Vater im Krieg)

032

(Foto: Stephan vor dem Nikolaus)

037 

Familienalbum

Der Mann trägt einen schwarzen Anzug mit Weste und eine akkurat  gebundene Fliege auf dem weiß gestärkten Hemdkragen. Ein Fes aus dunkelrotem Filz mit langer schwarzer Quaste sitzt leicht verrutscht auf seinem kantigen Schädel. Ein eckiges Brillengestell dominiert das Gesicht, aus dem die große Nase machtvoll herausragt. Die Haut ist großporig und kreiert um die Mundpartie eine Landschaft aus tiefen Furchen und kleinen Kratern. Der Mann lacht und legt eine Reihe langer gelber Zähne frei. Er ist Kettenraucher. Lucky Strike. Kerzengerade steht er vor einer weißen Wand. Die Frau neben ihm schaut auf eine Weise an ihm hoch, die Männer seines Formats durchaus als schmeichelhaft empfinden, auch wenn sie sich längst daran gewöhnt haben, dass man ihnen mit einer Mischung aus Respekt und Bewunderung entgegentritt. Die Frau ist übertrieben stark geschminkt und schmiegt sich an den Mann wie ein Glamour-Girl. Die Augenbrauen sind in elegant geschwungenem Bogen nachgezogen, die schwarzen Wimpern ragen hoch über die Augenlider hinaus, die Lippen glühen in dunklem Rot. Auf ihren Locken balanciert die Frau einen kurzkrempigen Herrenhut mit breit geflochtener Bordüre. Ihre Füße stecken in hohen Schlangenleder-Pumps, die enge, schwarze Hose mit glänzenden Ziernähten endet kurz über den Fesseln. Darüber trägt sie eine dunkelgrüne kurz geschnittene Steppjacke mit goldenen Knöpfen und kleinen Stulpen an den Ärmeln. Der Mann auf dem Bild ist der Patenonkel des Jungen, die Frau, die bewundernd zu dem Onkel aufschaut, ist die Mutter des Jungen. Es ist Karneval. 

 

Der Patenonkel war ein strenger Mann, der sich nur sehr unwillig irgendwelchen Regeln unterwarf, schon gar nicht Kostümierungsregeln. Die orientalische Huttracht ist das äußerste Zugeständnis, das er anlässlich einer Karnevalsparty im elterlichen Hause einzugehen bereit war. Als einer der letzten westfälischen Textilbarone stand der bodenständige Mann in seinen besten Jahren und hatte für solchen „Kokolores“, wie er allen überflüssigen Tand nannte, nichts übrig. Dafür war er zu sehr aus altem Schrot und Korn. Der Patenonkel war durch und durch Westfale. Jedes weltmännische Gehabe, jede Form von aufgesetzter Internationalität schien ihm suspekt. Fremdsprachen lehnte er ab, exotische Speisen ließ er unangerührt stehen, fremde Sitten waren ihm ein Graus. Er sprach Hochdeutsch und westfälisches Platt. Für alles andere hatte er Mitarbeiter. Auf Geschäftsreisen sah man ihn nie. Wenn jemand etwas von ihm wollte, musste er zu ihm kommen. In der Kleinstadt Ochtrup, in der er zu Anfang des Jahrhunderts geboren wurde und die er selten verließ, hatte der Pfarrer bei seiner Geburt die Kirchenglocken läuten lassen. Noch zu seinen Lebzeiten benannte der Gemeinderat eine Straße nach ihm. 

 

Das Verwaltungsgebäude seines Imperiums, zu dem Textilfabriken, ein Versandhaus, ein Konsumverein und Kautschukplantagen in Brasilien gehörten, war ein imposanter Prachtbau im Stil der niederländischen Renaissance und stand den Palästen der wilhelminischen Repräsentationsarchitektur in nichts nach. So wurde der 1893 eingeweihte Bau zu einer Ikone deutscher Industriearchitektur. In ihrer Blütezeit verfügte die Firma, zu deren Immobilienbestand auch eine Arbeiter-Siedlung, ein Kindergarten und ein Hospiz für junge Arbeiterinnen gehörte, über eine eigene Betriebskrankenkasse, eine Feuerwehr, eine Eisenbahn, eine Musikkapelle und eine Werkszeitung. Darin konnte man 1953 lesen, dass „2150 Menschen mit dem Rad zur Arbeit kommen, 775 zu Fuß, 145 mit Motorrad oder Auto und 120 mit der Eisenbahn“. 

 

Schon 13 Jahre später kam niemand mehr zur Arbeit. Der Patenonkel hatte mit seinem patriarchalischen Führungsstil und seiner strikten Ablehnung moderner Managementstrukturen eine der größten Privatpleiten der westdeutschen Textilindustrie zu verantworten. Zunächst hatte der Betrieb noch mithilfe einer Bürgschaft der Landesregierung weitergeführt werden können, aber dann war auch diese Rettungsleine gerissen, und der Patenonkel musste zum ersten Mal in seinem Leben die Substanz des Familienbesitzes angreifen. Ein Rembrandt wurde verkauft, und ein Teil des Parks, der die Familienvilla umgab, landete auf dem Immobilienmarkt. Die Arbeiter und Angestellten verloren indessen ihre meist langjährige Beschäftigung und wurden zum Spielmaterial in kontrovers geführten Konkursverhandlungen. Überlebt hat den Zusammenbruch nur die Musikkapelle. Sie wurde umbenannt und firmierte fortan unter städtischer Regie. 

siehe auch 381/383

040 

Familienalbum

Das Auto steht abfahrbereit in der Auffahrt vor dem Haus. Die Söhne knobeln gerade noch die Sitzordnung auf der Rückbank aus, als der Vater zum Fototermin ruft. Drei oder vier Mal im Jahr bricht die Familie nach dem Sonntagsfrühstück zu einem Ausflug auf, der vom westlichen Westfalen Richtung Osten ins Weserbergland führt. Dort leben die Großeltern mütterlicherseits. Das Dienstmädchen hat einen Korb mit belegten Broten vorbereitet, den die Mutter in den Fußraum vor dem Beifahrersitz stellt und auf der Fahrt verwaltet. Da es ein ungeschriebenes Gesetz ist, dass außerhalb der Mahlzeiten nicht gegessen wird, erfolgt die Verteilung nach strengen Regeln. Im übrigen ist der Vater der Meinung, dass die Jungen demnächst bei den Großeltern ohnehin über Gebühr verwöhnt würden und sich bis dahin zurückhalten könnten. 

Die Eltern haben indes ihren eigenen Weg gefunden, diese Regeln ohne Not einzuhalten. Sie rauchen. Der Vater raucht seine filterlosen französischen Maispapier-Zigaretten, die er in eine fein ziselierte silberne Zigarettenspitze steckt, während die Mutter eine extralange, schlanke Damenmarke bevorzugt. Gern rauchen die Eltern gleichzeitig, und wenn sie nicht simultan rauchen, dann rauchen sie abwechselnd. Da die Mutter der Meinung ist, die Zigarette schmecke nur in geschlossenen Räumen und setze an der frischen Luft Aromastoffe frei, die im Hals kratzen, müssen die Autofenster während der ganzen Fahrt fest geschlossen bleiben. Trifft das Auto schließlich bei den Großeltern ein, und die Türen öffnen sich, dringen dicke Schwaden von abgestandener Zigarettenluft ins Freie, bevor sich die Eltern nebst den vier eingeräucherten Söhnen leicht benebelt aus den Polstern schälen. Während das Auto langsam auslüftet, wird im Haus der Großeltern lustig weiter geraucht. Die Mutter bleibt bei ihrer Damenmarke, der Vater und der Großvater bedienen sich großzügig der Zigarren, die in der Fabrik des Großvaters hergestellt werden. Die Söhne fallen derweil über das Gebäck her, das die Großmutter reichlich aufgetischt hat. Daneben üben sie sich weiter im Passiv-Rauchen.

041

https://www.dctp.tv/filme/erst-die-musik-dann-die-worte 

verifiziert 23. 08. 2023

045

(Foto mit Bildunterschrift) Die Großeltern mit Enkel Stephan

048

https://www.welt.de/geschichte/article143807325/Ohne-Kopf-lebte-Mike-noch-18-Monate.html

 

verifiziert 23. 08. 2023

 

 

049

 

https://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article107764424/Konnte-der-Seeraeuber-Stoertebecker-wirklich-ohne-Kopf-laufen.html

 

verifiziert 23. 08. 2023

 

050

 

(Foto: die Mutter) 

 

051

 

(Foto: der Vater) 

 

052

 

Familienalbum

Es gibt so gut wie kein Foto, auf dem die Mutter nicht raucht. Mit 17 hat sie angefangen. Damals wurde sie im Rahmen des sog. Arbeitsdienstes in einer Munitionsfabrik eingesetzt. Dorthin ist sie mit der ganzen Klasse von der Mädchenoberschule abkommandiert worden. Auch die weibliche Jugend hatte ihren Beitrag zum Endsieg zu leisten. Die Arbeit war hart, und die Versorgung mit Lebensmitteln unzureichend. Mit dem Rauchen, so die Mutter, habe man das Hungergefühl am besten unterdrücken können. Entgegengekommen sei ihr dabei, dass sie einen ausgeprägten Schlankheitstick gehabt habe. Ihr Vorbild sei die Herzogin von Windsor gewesen, von der das Bonmot überliefert ist, man könne nie schlank und reich genug sein. Besonders nach den Geburten hat die Mutter es kaum erwarten können, bis sie sich wieder ihr Idealgewicht angehungert hatte. Die Zigaretten haben sich dabei als hilfreich erwiesen. 

 

Auch während der Schwangerschaften hat die Mutter keinen Grund gesehen, das Rauchen einzustellen. Fünf Söhne hat sie zur Welt gebracht. Der Vater hat sich so sehr ein Mädchen gewünscht, aber es sind immer nur Jungen gekommen. Als der Chef der Gynäkologie am Universitätsklinikum ihr nach dem letzten Kind geraten hat, eine sogenannte Totaloperation vorzunehmen, hat sie sofort zugestimmt. Der älteste Sohn war bereits im Kindbett gestorben, und mit den vier Söhnen, die sie dann noch bekommen hat, sollte es genug sein. 

 

053

 

Familienalbum

Wie ein übergroßes, blasiges Tierauge blickt der linke Autoscheinwerfer aus dem frisch polierten Kotflügel. Auf dem Nummernschild, das der schlanke Körper der Mutter fast vollständig verdeckt, sieht man gerade noch die vertikal angeordneten Buchstaben B und R. Die beiden Türen des Wagens sind geöffnet, darunter die breiten Trittbretter mit der Gummiauflage. Durch die Frontscheibe sieht man in der Vase am Armaturenbrett ein paar Wiesenblumen. Die Mutter hat ein Bein untergewinkelt und das andere keck nach vorne gestreckt. Sie sitzt auf der vorderen Stoßstange des VW Käfer und sieht unternehmungslustig aus. In der rechten Hand hält sie einen Becher, den sie mit auffordernder Geste zum Mund führt. Die linke Hand liegt in ihrem Schoß. Sie trägt ein tailliertes Kostüm mit spitz zulaufendem Revers und kleinen Umschlägen an den Ärmelenden. Das kurze, lockige Haar ist perfekt gelegt. Das Auto steht auf einer einsamen Lichtung mitten im Wald. Picknick auf dem Weg nach Norderney lautet die Legende zum Foto.

 

(Foto mit Bildunterschrift) Die Eltern auf Reisen

 

059

 

(Foto: Murmeln im Glas) 

 

061

 

Die Betroffenen sind doppelt gestraft. Den Namen der Krankheit, an der sie leiden, kann niemand aussprechen: Cheilognathopalatoschisis.

 

063

 

Sirenen Probealarmierung "Warnung der Bevölkerung vor einer Gefahr".

SuperRanger119 YouTube - 09.05.2012

 

verifiziert 23. 08. 2023

 

064

 

https://www.spiegel.de/geschichte/zweiter-weltkrieg-aus-dem-massengrab-auferstanden-trauma-eines-soldaten-a-1202101.html 

 

verifiziert 26. 08. 2023

 

065

 

https://www.qimeda.de/lexikon/therapien/atemwege/druckkammer-therapie

 

verifiziert 26. 08. 2023

 

067

 

Clemens J. Setz weiß solche Sensationen auch von Friseurbesuchen zu berichten:

„Der Moment, wo man beim Friseur den eigenen Hinterkopf in einem kleinen Handspiegel als Nachbarplaneten gezeigt bekommt.“ 

 

Clemens J. Setz, Bot. Gespräch ohne Autor, Berlin 2018: Suhrkamp Verlag S.14

 

068

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Flei%C3%9Fk%C3%A4rtchen

 

verifiziert 26. 08. 2023

 

074

 

https://www.handelsblatt.com/technik/das-technologie-update/frage-der-woche/versicherungen-wer-hat-die-teuersten-beine-der-welt/9115836.html?ticket=ST-37275589-qlCM2p9fXoEdKrHGTBTk-ap2

 

verifiziert 26. 08. 2023

 

Familienalbum

Die Großmutter hatte selbst sehr schöne Beine und wusste sie auf Fotos entsprechend ins Bild zu setzen. Sie war eine resolute Person, die es den Menschen, mit denen sie zu tun hatte, nicht immer leicht machte. Manch ein Familienausflug endete mit einem Missklang. So auch an diesem Abend. Kaum waren die Teller des Nachtessens abgeräumt, hatte der Großvater, der seine Ungeduld kaum verbergen konnte, das Speisezimmer verlassen und im Wohnzimmer das Radiogerät eingeschaltet. Schon bald hallte eine aufgeregte Reporterstimme durch das Haus. Das Kopfballduell zwischen Uwe Seeler und Petar Radakovic war für den jugoslawischen Spieler nicht gut ausgegangen. Gerade erst war die zweite Halbzeit angepfiffen worden, da lag er schon am Boden. Nach dem Zusammenprall mit Mittelstürmer Uwe Seeler, der bei einer Körpergröße von nur 1,70 Meter über eine enorme Sprungkraft verfügte, verletzte sich Radakovic so heftig am Kopf, dass die Sanitäter Mühe hatten, das Blut zu stillen. Nachdem ihm ein improvisierter Verband angelegt worden war, konnte er weiterspielen. Immerhin ging es in diesem Viertelfinalspiel zwischen Deutschland und Jugoslawien anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 1962 in Chile für beide Mannschaften um die entscheidende Frage, wer eine Runde weiterkommt oder den Heimweg antreten muss. 

 

Nachdem der Großvater und der Vater gerade noch damit gehadert hatten, dass „Uns Uwe“ am Pfosten gescheitert war, rückten sie nun mit ihren Köpfen immer näher an den Radioapparat, als der Kommentator mit erhobener Stimme ins Mikrofon rief, dass Radakovic, der mit seiner weißen Kopfbinde aus der Phalanx der Mitspieler herausragte, hinter den Sturmspitzen nur darauf lauerte, unbemerkt vorzustoßen und sich mit dem Ball freizulaufen. Noch stand es 0:0, aber ein Tor lag in der Luft. Besonders dramatisch wurde die Situation, wenn der Abwehrspieler Karl-Heinz Schnellinger sich im deutschen Strafraum den Ball schnappte, über die Flügel nach vorn sprintete, die gegnerische Abwehr ausspielte und den Ball gefährlich nahe an die jugoslawische Torlinie brachte. 

 

Im Luftraum über dem Radiogerät hatte indessen der Qualm von Zigarren und Zigaretten wieder die Hoheit übernommen, so dass der Großvater und der Vater die Zeit, die der jugoslawische Torwart brauchte, um sich den Ball zum Abschlag zurecht zu legen, dazu nutzten, mit Blick auf die überquellenden Aschenbecher eine einstweilige Feuerpause zu vereinbaren. 

Mitten in dieses friedliche Junktim rauschte wie immer mit großem Trara die Großmutter ins Wohnzimmer, wedelte mit einer geblümten Stofftasche, die sie unter dem Arm getragen hatte, die dicke Luft beiseite und richtete ihre Augen auf die große Radiotruhe, durch deren Lautsprecher Helmut Haller gerade einen weiten Ball in Richtung auf das jugoslawische Tor segeln ließ, als sie auch schon zielstrebig auf das Gerät zusteuerte, förmlich in Hallers Pass hineingrätschte und mit einer demonstrativen Geste den Aus-Knopf drückte. Der Großvater und der Vater blickten verdutzt auf das plötzlich verstummte Radiomöbel, in dessen Senderskala das grüne Auge sanft erlosch, erklärten der Großmutter, dass es immerhin um eine Weltmeisterschaft ginge und baten sie nachdrücklich, den Apparat wieder anzustellen. Die Großmutter wandte sich indes erhobenen Hauptes ab und sagte mit einer Stimme, die geeignet gewesen wäre, einen Korb Eier abzuschrecken: „Diese Proleten kommen mir nicht in mein Haus.“ Dann setzte sie sich an ihren Sekretär am anderen Ende des Wohnzimmers, öffnete die geblümte Stofftasche, nahm ein paar Gerätschaften heraus und begann in aller Ruhe, sich die Nägel zu lackieren. Die Beine von Marlene Dietrich in Ehren, aber bitte nicht die Stachelbeerwaden von Uwe Seeler, oder wie der heißt. 

 

Der Großvater, der in manch qualvoller Stunde gelernt hatte, dass es Situationen gab, in denen Widerstand zwecklos war, unternahm noch einen letzten zögerlichen Anlauf, wurde aber mit der Auskunft beschieden, das könnten er und der Schwiegersohn doch alles genau so gut morgen in der Zeitung lesen. Auch der Vater scheiterte an der harten Verteidigungslinie der Großmutter, die ihn freundlich darauf hinwies, dass auf einem Regal in der Waschküche ein altes Radio stehe, mit dem sich das Dienstmädchen beim Bügeln die Zeit verkürze. Es stünde ihm selbstverständlich frei, zum Radiohören in den Keller zugehen. Aber bitte nicht in ihrem Wohnzimmer. Den beiden Herren war so gründlich die Lust vergangen, dass sie den ganzen Abend missmutig in ihre Biergläser starrten und schließlich den Spätnachnachrichten eine kurze Zusammenfassung der Viertelfinal-Begegnung zwischen Deutschland und Jugoslawien entnahmen. Da erfuhren sie, dass eben jener Radakovic, der so spektakulär mit Uwe Seeler zusammengeprallt war, in der 85. Minute das einzige Tor dieser spannungsgeladenen Begegnung geschossen hatte. Der Mann mit der weißen Kopfbinde hatte aus vollem Lauf abgezogen und der deutschen Abwehr um Torhüter Wolfgang Fahrian keine Chance gelassen. 

 

Die Nationalmannschaft von Trainer Sepp Herberger war zur selben Zeit, als der Großvater und der Vater die Spätnachrichten verfolgten, schon damit beschäftigt, ihre Sachen zu packen und den Rückzug in die Heimat anzutreten. Für Sepp Herberger sollte es die letzte Weltmeisterschaft unter seiner Ägide sein. Die erste hatte er 1938 in Paris bestritten. Da rief man ihn noch Reichstrainer. In dieser Eigenschaft hatte er einen Kader mit 22 Spielern zusammengestellt: dreizehn aus Deutschland und neun aus Österreich, das seit dem Anschluss an das Deutsche Reich „Ostmark“ hieß.       

 

075

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_Plassmann

 

verifiziert 26. 08. 2023

 

077

Essen mit Bart. Allgemeine Tipps

  • Benutze Messer und Gabel. Achte darauf, dass du nicht zu viel Essen auf die Gabel lädst.
  • Streiche deinen Oberlippenbart mit Daumen und Zeigefinger zur Seite, bevor du einen Bissen zu dir nimmst.
  • Rolle deine Oberlippe etwas nach oben und die Unterlippe nach unten, damit bringst du deinen Bart in einen besseren Winkel.
  • Wenn du weißt, dass das Verzehren eines bestimmten Gerichtes zur Sauerei wird, hol dir lieber gleich einen feuchten Waschlappen. Das funktioniert hundertmal besser als mit unzähligen Servietten.
  • Wenn du den Löffel oder die Gabel an deinen Mund führst, dann tu dies von unten und nicht von vorn. Genau so machst du es auch mit Essen, das zu groß ist, um es in den Mund zu nehmen (Maiskolben, große Sandwiches, …). Führe es von unten an deinen Mund heran und dann drehe es von deinem Bart weg.
  • Mach den Mund einfach weiter auf.
  • Verwende wenig oder kein Bartwachs in der Mitte deines Oberlippenbartes. So lässt er sich einfacher säubern.
  • Wenn du dir den Bart nach einem Bissen abwischst, dann versuche, ihn im gleichen Zuge zur Seite zu streichen.

(Quelle: www.bart-pflege.info)

 

079

 

http://www.kathpedia.com/index.php/Schuldbekenntnis

 

verifiziert 26. 08. 2023

 

080

 

https://www.faz.net/aktuell/fotografie/fotoreportage-der-jugoslawische-brutalismus-16493309.html

 

verifiziert 26. 08. 2023

 

083

 

https://www.fernsehserien.de/es-darf-gelacht-werden

 

verifiziert 26. 08. 2023

 

089

 

(Foto mit Bildunterschrift) Hubertus Brouwer, Aiga Krass, 1955, Mischtechnik, 71 x 96,5 cm, im Besitz des Autors

 

090

 

(Foto mit Bildunterschrift) Hubertus Brouwer, Blumenbouquet, 1951, Öl auf Holz, 67 x 75 cm, im Besitz des Autors

 

092

 

Familienalbum

Der Vater sagte, er habe dieses Foto an einem Sonntagmorgen gemacht, nach dem Kirchgang. Er erinnerte sich genau. Es war am Fastensonntag Laetare und draußen hat es die ersten Frühlingsboten gegeben. Vor dem Frühstück, das wie immer das Hausmädchen vorbereitet hat - in der Fastenzeit ohne Ei – ist er an den Kabinettschrank gegangen und hat seinen Fotoapparat geholt, eine alte Zeiss-Kamera mit Fronterfahrung. Die hat er schon im Krieg in Russland immer dabei gehabt. Warum sein Sohn auf dem Foto die Hand vor den Mund gehalten habe, ob er erschreckt, erstaunt oder gar verstört gewesen sei, das wisse er nicht mehr. Er habe durch den Sucher geschaut, um seine Frau und seinen Sohn gleich nach dem Eintritt in das Zimmer zu fotografieren. Das sei alles. Der Vater war der Fotograf der Familie. Mit dem Kameraauge hat er sich die Welt erschaffen: als Urheber, Regisseur und Interpret seiner Bilder. 

 

Der Erzähler in Thomas Bernhard Auslöschung hat für diesem  „lächerlichen Papierfetzen, der sich Fotografie nennt“, nur Spott und Hohn übrig. „... die Fotografie ist eine heimtückische perverse Fälschung, jede Fotografie, gleich von wem sie fotografiert ist, gleich, wen sie darstellt, sie ist eine absolute Verletzung der Menschenwürde, eine ungeheuerliche Naturverfälschung, eine gemeine Unmenschlichkeit.“ (Th. B. Auslöschung. Ein Zerfall, Frankfurt am Main 1986, Suhrkamp Verlag, S. 26f)

 

096

 

(Foto: Karnevalsreiten)

 

098

 

(3 Fotos vom Vater, der Mutter und mir an Bord eines Ausflugsbootes)

 

100

 

(Foto: Brief von der Jungfernfahrt der „UNITED STATES“ am 3. Juli 1952)

 

101

 

https://www.test.de/Cola-Getraenke-Mythos-und-Wahrheit-4517358-0/

 

verifiziert 26. 08. 2023

 

103

 

Familienalbum

Der Onkel steht in der zweiten Reihe und schaut über die Schulter von Brigitte Frank in die Kamera. Die Ehefrau von Hans Frank, dem „Schlächter von Polen“, ist in eine feierliche Garderobe gewandet und zieht in ihrem weißen Nerzjäckchen, dem hellen langen Kleid, den verzierten Haarspangen, dem üppigen Halscollier, dem goldenen Armreif und den mit Edelsteinen besetzten Ringen alle Blicke auf sich. Wie eine Königin sticht sie in ihrer gravitätischen Robe aus dem einheitlich dezenten Grauschwarz der Männer an ihrer Seite hervor. Links neben ihr steht der Intendant des Krakauer Staatstheaters, das es an diesem Abend zu eröffnen gilt, rechts von ihr, sie kaum überragend, Joseph Goebbels und daneben ihr Ehemann, der gerade in schallendes Gelächter ausgebrochen ist, weil Goebbels, der sich ihm mit schalkhafter Miene zuwendet, offenbar eine Bemerkung gemacht hat, die für einen kurzen Moment die steife Atmosphäre dieses offiziellen Fototermins aufgelockert hat. Gespielt wird an diesem 1. September des Jahres 1940 Friedrich Hebbels Trauerspiel Agnes Bernauer, ein Stück, das auf den Theater-Spielplänen im nationalsozialistischen Deutschland nicht fehlen durfte.   

 

Von dem Onkel ist nur der Kopf zu sehen, das ausladende Festtagsornat der Gattin seines Chefs verdeckt ihn fast gänzlich. Die dunkle Krawatte ist am Hals fest geschlossen, darüber zeichnet sich sein Adamsapfel ab. Der Onkel  schaut mit einem leicht triumphalen Lächeln in die Kamera. Jedenfalls kann man in seinen Zügen eine gewisse Befriedigung darüber ablesen, dass er sich anlässlich dieses staatspolitisch wichtigen Ereignisses so prominent zu platzieren wusste. Bei genauem Hinsehen sieht man den Schmiss auf seiner rechten Wange, den er bei einer Mensur seiner schlagenden Verbindung davongetragen hatte und als akademisches Statussymbol stolz zur Schau trug. Immerhin hatte er damit seinem Dienstherrn etwas voraus.     

 

Der im diplomatischen Dienst der Nationalsozialisten tätige Onkel war gleich zu Beginn des Zweiten Weltkrieges nach Polen gekommen und hatte den Auftrag, in den militärisch besetzten Gebieten eine deutsche Verwaltung aufzubauen. Seinen Sitz hatte er in Krakau, der Hauptstadt des „Nebenlandes des deutschen Reichs“. Sein unmittelbarer Vorgesetzter war der Generalgouverneur Hans Frank, als dessen Attaché der Onkel diente. Unter Franks Herrschaft wurden die Vernichtungslager Belzec, Sobibor, Majdanek und Treblinka errichtet. Mit dem Satz „Je mehr sterben, desto besser“ hatte er in einer Rede vor Mitarbeitern der Krakauer  Besatzungsverwaltung seine Haltung in der „Judenfrage“ unmissverständlich deutlich gemacht. 

 

Als im Winter 1944 die rote Armee der „Hauptstadt“ Krakau immer näher rückte, floh Hans Frank nebst seinen Getreuen und dem „Allerheiligsten“ der im Generalgouvernement konfiszierten Kunstschätze nach Bayern, wo sie bald von den Amerikanern aufgespürt und festgenommen wurden. Mit dem Tross von Hans Frank wurde auch der Onkel inhaftiert und fand sich schließlich mit dem ehemaligen Reichsminister des Auswärtigen Joachim von Ribbentrop auf demselben Zellengang wieder. Frank wurde wenig später nach Nürnberg überstellt, wo der Internationale Militärgerichtshof ihn wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilte. Nicht ohne vorher noch reumütig in den Schoß der katholischen Kirche zurückzukehren, wurde Hans Frank am 16. Oktober 1946 durch den Strang hingerichtet. 

 

Als der Onkel, der es mit Hilfe einflussreicher Freunde aus der Ribbentrop-Seilschaft vermocht hatte, sein Entnazifizierungsverfahren schadlos zu überstehen, sich 1949 nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland um eine Wiederverwendung im diplomatischen Dienst bewarb, wurde er vom Bundeskanzler Adenauer mit einigen anderen Aspiranten zu einem Gespräch gebeten, dabei aber nicht etwa nach seiner Vergangenheit in der nationalsozialistischen Administration befragt, sondern nur, ob er katholisch oder evangelisch sei. Das war alles, was der Bundeskanzler über einen designierten Diplomaten der jungen Republik wissen wollte. Der Onkel kam aus einem Pfarrer-Haushalt, allerdings von evangelischer Seite und war somit in den Augen des Erzkatholiken Adenauer ein halber Heide. Sein erstes auswärtiges Dienstland wurde die protestantische Schweiz. Bei seinen späteren Karriereschritten wurde die Frage nach der Konfession zweitrangig. Da fand der Onkel vornehmlich in Ländern Verwendung, in denen Diktatoren oder Militärregierungen an der Macht waren: Spanien, Venezuela, Nicaragua. Im Auswärtigen Amt wusste man offenbar zu schätzen, dass der Onkel sich mit totalitären Regimen auskannte. Erst nachdem Willy Brandt 1966 Außenminister geworden war und in dieser Eigenschaft eine große Reise über den amerikanischen Subkontinent absolviert hatte, wurde der Onkel abberufen und als Gesandter in Wien kaltgestellt. 

 

108

 

Im Gegensatz zu den meisten anderen Zellen, bei denen sich fast immer ein Pol oben und der andere unten befinden, haben die 9V Batterien den Plus- und Minuspol nebeneinander auf der Oberseite. Da diese nun direkt nur ca. 2 Zentimeter auseinander liegen, gelingt es einem durch Berührung mit der Zunge den Stromkreis zu schließen. Das heißt: Die Zunge ist der Leiter, der Strom der Batterie kann fließen und es kribbelt auf der Zunge. Die Batterie hat also noch Ladung. Spürt man nichts, da kein Strom fließt, ist die Batterie leer.  (www.batterien-welt.de)

109

Die Idee, Papierspielzeuge zu basteln, stammt aus China, wo schon vor 2000 Jahren Drachenflieger eine beliebte Unterhaltungsmöglichkeit darstellten. Die erste Erwähnung von Origami-Objekten in China stammt jedoch erst aus dem 17. Jahrhundert... 

In Europa gilt Leonardo da Vinci als Urvater der Papierfliegerei. In seiner Nachfolge haben viele Pioniere der Luftfahrt mit Papierfliegern experimentiert. Überliefert sind beispielsweise Modelle von Sir George CayleyAlphonse Pénaud und Otto Lilienthal...

Im Jahr 1967 fand die von Howard Luck Gossage für die Zeitschrift „Scientific American“ organisierte „1st International Paper Airplane Competition“ statt. Darauf folgte im Jahre 1985 der „2nd Great International Paper Airplane Contest“. (Wikipedia, Papierflieger)

114

https://www.openthesaurus.de/synonyme/nicht+ganz+bei+Trost+sein

verifiziert 28. 08. 2023

119

Tiefflieger: „Beinahe wie im Krieg“ 

Fluglärm belästigt bis zur Schmerzgrenze Kinder, die entsetzt zu ihren Müttern flüchten; Hausfrauen, die vor Schreck den Kochtopf fallen lassen; Kranke, deren Herzschlag außer Takt gerät - der Lärm der Tiefflieger ist in der Bundesrepublik zu einer Landplage geworden. Das Getöse stammt von Militärmaschinen, die im „Rasierflug“ über das flache Land dahinfegen. 

Die bayrische Landespolizei ermittelte "erhebliche Schäden" im Raum südwestlich von Ansbach in Mittelfranken: abgedeckte Dächer, geborstene Fenster, zersplittertes Glas. Doch kein Orkan war über das Land gefegt, keine Bombe hochgegangen. Alltägliches war geschehen. Ein Jagdbomber der Luftstreitkräfte hatte die Gegend überquert, im Tiefflug ... Von den Großstädten abgesehen, die sie aussparen müssen, ist kein Landstrich vor dem Heulen, Kreischen, Brüllen der Tiefflieger sicher - "hochfrequente, unangenehme Töne", wie das Bonner Verteidigungsministerium zugibt. 

(DER SPIEGEL 20. 08. 1984)

 

123

 

https://www.missmary.de/de/blog/miss-mary-vintage-our-first-lingerie-collection

 

verifiziert 28. 08. 2023

 

125

 

Familienalbum

Der frisch gewaschene Mercedes stand abfahrbereit vor der Garage, als die Familie im festlichen Ornat das Haus verließ, um den Sonntags-Gottesdienst aufzusuchen. Der Vater machte schnell noch ein Familienfoto, dann schwang er sich hinter das Steuer, während die Mutter auf dem Beifahrersitz Platz nahm, und die vier Söhne, frisch gebürstet und gescheitelt, sich auf die Rücksitzbank schoben. Die Fahrt dauerte etwa eine viertel Stunde und führte über eine kurvenreiche Strecke zu einem nahegelegenen Benediktiner-Kloster. Der Besuch des Sonntags-Gottesdienstes war für alle Mitglieder der Familie obligatorisch und durfte nur im Krankheitsfall ausgesetzt werden. Eine andere Entschuldigung gab es nicht. Zudem hatte man nüchtern zu sein, bevor man die heilige Kommunion einnahm. Allenfalls eine Tasse Tee war gestattet, damit der leere Magen nicht durch fortwährendes Knurren die Andacht stört. 

 

Die Tasse Tee landete an diesem Sonntagmorgen beim Zweitältesten der Brüder in den Furchen eines Ackers. Der Vater, der die kurvenreiche Strecke stets mit morgendlichem Elan ausfuhr und den von Übelkeit heimgesuchten Sohn wiederholt ermahnte, sich gefälligst zusammenzunehmen, sah sich am Ende doch gezwungen, abrupt am Straßenrand anzuhalten, weil zu befürchten stand, dass der Inhalt des Kindermagens auf den Sitzen der frisch geputzten Limousine landen würde. Die Mutter hatte ihm noch ein Taschentuch mit Kölnisch Wasser hingehalten und die anderen Jungen aufgefordert, das Fenster zu öffnen, doch als erste Würgelaute hörbar wurden und der Magensaft bereits wellenförmig den Schlund hochstieg, trat der Vater schließlich auf die Bremse. Der Junge riss die Tür auf, stürzte auf den Acker und erbrach sich zwischen die frisch gezogenen Furchen. Dabei stand er mit beiden Füßen tief im regennassen Erdreich und musste seine sonntäglich geputzten Schuhe anschließend auf einer Grasnarbe am Straßenrand so lange abstreifen, bis auch die letzten Klumpen feuchter Erde spurlos verschwunden waren. Erst dann durfte er wieder in den Wagen steigen, in dem der Rest der Familie wartete. 

 

Die Eltern hatten die ganze Zeit mit starrem Blick durch die Frontscheibe geschaut, nur der Blick des Vaters war einmal kurz abgewichen und hatte die Uhr in der Mitte des Armaturenbretts gestreift. Die Jungen auf der Rücksitzbank hatten indessen aus dem Seitenfenster anteilnehmende Blicke in Richtung des würgenden Bruders geschickt und gehofft, er würde nicht zu schnell fertig. Denn dann käme man zu spät zum Gottesdienst, und die Familie müsste mit einem Platz in den hinteren Reihen des Kirchenschiffs Vorlieb nehmen, anstatt im Schlepptau des Vaters unter den neugierigen Blicken der Gläubigen Richtung Altar zu stürmen und von ihm mit auffordernden Gesten in eine der vorderen Kirchenbänke eingewiesen zu werden. Für den Bruder, der die Übelkeit vorerst überwunden, aber nun mit seinem schlechten Gewissen zu kämpfen hatte, schüttelte der Vater eine Pfefferminzpastille aus einer grün-weißen Plastikbox und reichte sie ihm. Gegen den Mundgeruch. Ob er danach noch als nüchtern gelte und zur heiligen Kommunion gehen dürfe, wollte der Jüngste wissen. Doch da hatte der Vater den Wagen schon wieder beschleunigt und erneut den Kampf mit den Kurven aufgenommen.

 

 

126

 

http://www.kathpedia.com/index.php?title=Hostie

 

verifiziert 28. 08. 23

 

132

 

vgl. Stephan Krass, Rote Alpha-Beete, Buchstabensuppe, Russisches Brot in: Tafelrunde. Schriftsteller kochen für ihre Freunde Hg. von Angelika Overath und Manfred Koch, München 2012: Luchterhand Literaturverlag S. 311ff

 

133

 

http://david.juden.at/kulturzeitschrift/66-70/69-keil.htm

 

verifiziert 28. 08. 23

 

vgl. auch 649 

 

139

https://www.welt.de/print-wams/article133890/Ein-Sirup-namens-Ruebenkraut.html

verifiziert 28. 08. 23

146

Der Katalog der sieben Todsünden, den die katholische Kirche im 13. Jahrhundert festgelegt hat, umfasst Hochmut, Geiz, Neid, Zorn, Wollust, Faulheit und Völlerei. Im 3. Brief an die Philipper hatte Paulus, auf den sich der Vater, der mit Vornamen Paul hieß, gerne berief, denjenigen mit Verdammnis gedroht, welchen „der Bauch ihr Gott ist“.

149

https://www.openthesaurus.de/synonyme/edit/36525   

verifiziert 28. 08. 23

vgl. ernst jandl, klos in: ders. poetische werke, verstreute gedichte 5, hg. klaus siblewski, münchen 1997 (luchterhand literaturverlag) S. 201

150

(Foto Notgeld)

 

154

(Foto mit Bildunterschrift) Nach dem Turnier ist vor dem Turnier. 

 

155

 

„Vergasung ist, nüchtern-technisch betrachtet, die teilweise Überführung eines flüssigen oder festen Stoffes in ein gasförmiges Endprodukt. Dieser Begriff ist seit dem 19. Jahrhundert in Gebrauch, und auch die Redewendung »bis zur Vergasung« im Sinne von »bis zum Überdruss« führt der einschlägige Duden-Band auf diesen Ursprung zurück. Sie wurde schon vor der Judenvernichtung benutzt, unter anderem von Soldaten im Ersten Weltkrieg. Als dort erstmals Giftgas militärisch eingesetzt wurde, erhielt das Wort »vergasen« seine Bedeutung »mit Gas umbringen«. 

Aber darf man mit diesem etymologischen Hinweis seinen gedankenlosen Sprachgebrauch rechtfertigen? Die Debatte wurde in den sechziger Jahren schon einmal geführt, als der Sprachwissenschaftler Peter von Polenz in einer Studie behauptete, der Nationalsozialismus habe keine Auswirkungen auf den modernen Sprachgebrauch, »einige überempfindliche Sprachkritiker« sollten sich nicht so anstellen – das war gemünzt auf Leute wie den Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger, der fassungslos beobachtete, dass »Leute, die in deutschen Vorortzügen sitzen«, den Ausdruck offenbar ganz naiv benutzten. 

Alfred Andersch hat 1971 den Roman Efraim geschrieben, in dem der jüdische Icherzähler auf einer Party hört, wie jemand davon redet, er könne die ganze Nacht »bis zur Vergasung« durchfeiern. Efraim stellt den Mann zur Rede, versetzt ihm einen Kinnhaken und argumentiert dann, »dass man kein kompliziertes politisches, sondern ein einfaches moralisches Bewusstsein braucht, um gewisse Wörter zu vermeiden«. Und das gilt unabhängig von deren ursprünglicher Herkunft.“ 

(Christoph Drösser https://www.zeit.de/2009/03/Stimmts)

verifiziert 03. 09. 2023

159

https://www.youtube.com/watch?v=KsdVEBLtLX4

 

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163

http://www.medien-museum.de/museum/RaMusi/Tonband/tape1.htm

verifiziert 03. 09. 2023

 

 

164

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinkel_Kabine

 

167

 

https://www.youtube.com/watch?v=ciJdm4-1pZI

 

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173

 

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/duftprobe/old-spice-73486

 

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174

 

(Foto: COE – C 21)

 

177

 

https://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/geschichte/Suchmeldungen-im-Radio-nach-dem-Krieg,suchdienst101.html

 

verifiziert am 03. 09. 2023

 

180

 

https://www.hdg.de/lemo/kapitel/nachkriegsjahre/alltag/flucht-und-vertreibung.html

 

verifiziert am 03. 09. 2023

 

185

 

https://gfds.de/blauer-brief/

 

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190

 

https://www.pinterest.de/pin/91197961184495834/

 

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192

 

...Der Kopf des auf dem Rücken liegenden Patienten wird für die OP etwas tiefer gelagert, leicht überstreckt, Mund und Zunge mit Metallklammern fixiert. Zunächst öffnet der Chirurg den Gaumenbogen mit einem Skalpell, um anschließend die Mandel aus dem Mandelbett zu lösen. Chirurgen nutzen dazu verschiedene Instrumente: Die älteste, aber auch bewährte Methode ist das Raspatorium, ein Instrument, das einem schmalen Spatel ähnelt und sowohl über eine scharfe Klinge zum Schneiden und als auch eine stumpfe Seite zum Schaben verfügt... Je nach Methode und Operateur dauert der Eingriff 20 bis 30 Minuten. Doch egal welche Technik angewendet wird, der Chirurg muss zwangsläufig größere Blutgefäße, die das Organ versorgen, durchtrennen. Das Hauptrisiko des Eingriffs sind daher Nachblutungen, die bis zu zehn Tage nach dem Eingriff auftreten können... (https://www.tagesspiegel.de/themen/arztbriefe/arztbrief-gaumenmandelentfernung/13465386.html)

 

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194

Laut einer Studie, die das Bistum Münster im Juni 2010 vorlegte, um „Fälle sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche“ zu dokumentieren, kam es zu Übergriffen „vor allem im Umfeld der Messdienerarbeit, bei Ferienfreizeiten und auch im Pfarrhaus.“ 

(https://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Missbrauch_in_der_römisch-katholischen_Kirche)

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198

https://de.wikipedia.org/wiki/Freileitungsmast

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200

https://religionsphilosophischer-salon.de/keys/reinhold-schneider-winter-in-wien

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202 

https://thenabokovian.org/node/27710 

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204

https://www.br.de/themen/wissen/antarktis-amundsen-scott-suedpol-100.html

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210

http://www.deutschestextarchiv.de/book/view/droste_gedichte_1844?p=353

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214

https://www.youtube.com/watch?v=z_8Wg40F3yo

verifiziert 03. 09. 2023

216

„Wo die Hose anfängt, hört die Kultur auf.“                                          Friedrich Dürrenmatt, Romulus der Große. Ungeschichtliche historische Komödie in vier Akten. Neufassung 1980, Zürich 1998: Diogenes, S. 40

217

https://de.wikipedia.org/wiki/Bedeutende_Deutsche_(Briefmarkenserie)

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220

https://www.discogs.com/de/release/2110088-Bob-Dylan-The-Collection/image/SW1hZ2U6NzkyNTQzNzc=

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221

https://www.youtube.com/watch?v=hv201DXdF9s

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222

vgl. Stephan Krass Radiozeiten. Vom Ätherspuk zum Podcast, Springe 2022: zu Klampen Essay, Funkenflug, S. 57ff

224

https://www.youtube.com/watch?v=W6N3o4TDYsI224

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233

http://gebr-ihle-autoskooter-forum.de/homepage82012/Seite13.html

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239

„Lebt wohl, ihr glitzerbusen, / samt eurem nacktbereich, / ihr schönen zirkusdamen, / an glanz planeten gleich!“ H. C. Artmann, Gedichte über die Liebe und die Lasterhaftigkeit, Frankfurt a. M. 1968: Suhrkamp Verlag, S. 68

240

siehe auch 123

242

https://www.welt.de/geschichte/article136709322/So-zerstoerte-die-Bombe-das-Bikini-Atoll.html 

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243

http://www.spiegel.de/einestages/augenblick-mal-was-sagt-sophia-lorens-seitenblick-a-1067919.html

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249

Das Wort „Golf“ wurde aus dem Italienischen (golfo) ins Deutsche entlehnt und ist hier erstmals gegen Mitte des 14. Jahrhunderts in Berichten deutscher Jerusalemfahrer belegt. Über spätlateinischcolphus bzw. colfus geht es letztlich auf das altgriechische Wort κόλποςkólpos (nachklassisch zumeist κόλφος kólphos) zurück, das im Griechischen ebenfalls im Sinne von „Meeresbucht“ gebraucht wurde und wird, ursprünglich aber so viel wie „Busen“ oder „Schoß“ bedeutete, aber bereits verallgemeinert auch „Wölbung“. Die metaphorisch entsprechende deutsche Bezeichnung „Meerbusen“ ist eine jüngere Lehnübersetzung vom lateinischen sinus maritimus; erstmals verzeichnet ist sie 1605 im Wörterbuch des Levinus Hulsius. (wikipedia/Golf)

252

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681410.html

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254

http://www.wirtschaftswundermuseum.de/werbung-bilder-1964-1.html

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255

(Foto: Die Braut und ich)

256

Familienalbum                                                                                             Das Foto zeigt eine idyllische Landschaft mit sanften Hügeln und einem See, auf dessen Wasseroberfläche mildes Mondlicht spielt. „Ein Augenblick voll natürlicher Harmonie“ heißt es in der Bildunterschrift der Werbe-Broschüre für das rezeptfreie Schlafmittel Contergan. Das Mittel sei „völlig ungiftig“ und „ausgezeichnet verträglich“ gerade auch für Schwangere, hatte das Pharmaunternehmen zur Einführung des Medikaments wissen lassen.

Als sich die Fälle von Missbildungen bei Kindern von Frauen häuften, die Contergan eingenommen hatten, wurde die Ursache zunächst woanders vermutet. Erst nachdem immer mehr Ärzte Alarm schlugen und die Medien auf den Plan traten, brach das Trugbild von einem harmlosen Schlafmittel, dessen Wirkung im Einklang mit der Natur steht, zusammen. Die Herstellerfirma Grünenthal sah indessen keine Veranlassung, das umstrittene Präparat aus dem Verkehr zu ziehen. Mit Contergan und ähnlichen thalidomidhaltigen Medikamenten, die unter verschiedenen Namen in 46 Länder exportiert wurden, erreichte das Unternehmen Millionengewinne. Als die Geschäftsleitung endlich doch einlenkte und das Schlafmittel zurückzog, waren weltweit etwa 10 000 Kinder mit verkümmerten Armen oder Beinen zur Welt gekommen, 2000 hatten nicht überlebt. 

 

Die Contergan-geschädigte Tochter der Schönheitskönigin hatte schon in ihrer Jugend den Wunsch entwickelt, Rechtsanwältin zu werden, um für die Opfer eines der größten deutschen Arzneimittelskandale zu kämpfen. Sie konnte sich auf eine Studie berufen, die nachgewiesen hatte, dass mehr als die Hälfte der Missbildungen hätte vermieden werden können, wenn die Herstellerfirma früher reagiert und die Berichte von Ärzten und den betroffenen Frauen nicht pauschal zurückgewiesen hätte. Das Unternehmen stand indessen nicht allein, sondern hatte prominente Rückendeckung. Um den in die Schusslinie geratenen Pharma-Produzenten zu entlasten, wurden vom Bundesgesundheitsministerium als Ursache für die Missbildungen die Folgen von Kernwaffentests ins Spiel gebracht.

 

Opferverbände verfolgten derweil eine andere Spur. Für die Herstellerfirma arbeitete in verantwortlicher Position ein Forschungsleiter, der als Stabsarzt im Zweiten Weltkrieg das Institut für Fleckfieber und Virusforschung am Oberkommando des Heeres in Krakau geleitet hatte. Wie er fanden nach Kriegsende zahlreiche Chemiker und Mediziner bei diesem Pharma-Hersteller Unterschlupf, die an Menschenversuchen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern beteiligt waren. Der Verdacht, dass der Wirkstoff Thalidomid in den Laboren des Vernichtungslagers Auschwitz entwickelt oder erprobt worden ist, konnte nie schlüssig widerlegt werden. 

 

Um jeden Verdacht auszuräumen, hätte der Hersteller, der das thalidomidhaltige Schlafmittel als „ausgezeichnet verträgliches und völlig ungiftiges Medikament“ auf den Markt gebracht hatte, im Zuge der Untersuchung des Arzneimittelskandals sein Firmenarchiv öffnen und für Aufklärung sorgen können. Doch die Firma lehnte jede Einsicht in Betriebsunterlagen kategorisch ab und ließ stattdessen verlauten, das Unternehmen sei erst nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet worden. Die Opferverbände hielten dagegen, dass die in die Kritik geratenen Mitarbeiter bereits im Rahmen von Menschenversuchen während der NS-Zeit als Chemiker oder Mediziner hervorgetreten seien. Im April 1970 endete der Contergan-Prozess gegen den früheren Laborleiter und einige verantwortliche Mitarbeiter der Fa. Grünenthal mit einer Einstellung des Verfahrens wegen geringfügiger Schuld und mangelndem öffentlichen Interesse an einer Strafverfolgung. Bis 2008 hat das Unternehmen freiwillig 110 Millionen Mark und 50 Millionen Euro in die Contergan-Stiftung eingezahlt. Der Jahresumsatz der Grünenthal GmbH wurde 2022 mit 1,7 Milliarden Euro angegeben. 

 

Einer der beschuldigten Ärzte, die unter der Leitung des Laborchefs Heinrich Mückter nach dem Zweiten Weltkrieg bei Grünenthal eine Anstellung fanden, war der Obersturmbannführer Dr. Ernst Günther Schenck. Schenck war neben zahlreichen Funktionen in Wehrmacht und SS verantwortlich für „Ernährungsversuche an Invaliden“ im KZ Mauthausen und maßgeblich an der Organisation des „Kräutergartens“ im KZ Dachau beteiligt, wo er aus Blumenzwiebeln reines Vitamin C zur Truppenversorgung extrahierte. Nebenan arbeitete in Himmlers Prestigeprojekt der Benediktinermönch Augustin Hessing, der „Regenwurmpater“, an der Umwandlung von Hausmüll in Humus.

siehe 363

257

https://www.herder.de/gd/lexikon/firmung/

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261

https://www.mdr.de/zeitreise/pasternak-102.html

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265

https://de.wikipedia.org/wiki/Babyn_Jar

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268

https://www.deutschlandfunk.de/die-legende-von-der-sauberen-wehrmacht.730.de.html?dram:article_id=102578

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269

ernst jandl: vater komm, erzähl vom krieg

https://www.ernstjandl.com/hoerproben.php

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271

https://de.wikipedia.org/wiki/Amon_G%C3%B6th

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272

„Nur die passenden Bruchstücke der Vergangenheit werden zur Erinnerung zugelassen.“ (Alexander u. Margarete Mitscherlich, Die Unfähigkeit zu trauern. Grundlagen kollektiven Verhaltens, München 1977, S. 26, Erstausgabe 1967)

https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/die-deutsche-nachkriegsgesellschaft-und-der-holocaust/

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273

https://www.spiegel.de/geschichte/private-soldatenbilder-urlaubsfotos-aus-der-hoelle-a-948489.html

275

Familienalbum                                                                                  Kosmetische Interventionen auf Fotos gehörten zum Standardprogramm im erfolgreichen Bildmanagement der Familie. Der Vater war ein Meister der Retouche. In seiner Dunkelkammer, deren Zutritt ausnahmslos ihm vorbehalten war, verwahrte er ein filigranes Besteck aus weichen Bleistiften, Wattebäuschen, Graphitpulver und Marderhaarpinseln, mit denen er schon auf den Negativen kleine Farbfehler beseitigte, Kontraste verstärkte oder unerwünschte Bild-Elemente ganz zum Verschwinden bringen konnte. Das Ausflecken von hellen Fehlstellen auf den Abzügen gehörte noch zu den leichtesten Übungen und wurde auch außerhalb der Dunkelkammer von dem Jungen, dem die Großeltern zum Geburtstag eine Spiegelreflex-Kamera geschenkt hatten, vorgenommen. So konnte etwa ein kreisrunder, kleiner weißer Fremdkörper im schwarzen Oberlippenbart des Vaters neutralisiert werden oder eine helle Schliere, die sich so ungünstig auf dem Kleid der Mutter platziert hatte, dass es aussah, als würde die Unterwäsche durchscheinen.

Mitunter streiften die Retouchierkünste des Vaters die Grenzen zum Absurden, besonders wenn er das gewünschte Ergebnis um jeden Preis herbeiführen wollte. So hat er einmal versucht, seinem Zweitältesten, der unter Segelohren litt, dieselben mit Hilfe seines Besteckkastens „anzulegen“. Auf dem Foto waren ein paar abgeflachte Rest-Ohren übrig geblieben, die aussahen, als habe der Bruder rechts und links eine Vorrichtung am Schädel, in die man direkt ein Paar Kopfhörer einstöpseln kann. Jedenfalls hatte die Kreatur auf dem Foto mehr Ähnlichkeit mit einem Außerirdischen als mit einem Bewohner des vom Vater so gerne zitierten christlichen Abendlandes. Trotz aller Bedenken seitens der Restfamilie erschien dem Vater das Ergebnis seiner Bemühungen recht passabel. Leicht indigniert gab er zu bedenken, dass man auch mit größtem Geschick und sensibelstem Instrumenteneinsatz eben keine neuen Ohren herbeizaubern könne. 

 

Der Junge dachte indes an die Kreuzigung, ein etwa 1,80 Meter hohes und 1,20 Meter breites Ölgemälde, das aus altem Familienbesitz stammte und ursprünglich in der Stiftskirche eines ostwestfälischen Schlosses gehangen hatte. Seit der Vater und die Seinen das neue Haus mit den über vier Meter hohen Wohnräumen bezogen hatte, wurde für das Bild ein Platz über dem Kamin gefunden, wo es allerdings im Laufe der Jahre von den Rauschschwaden, die nicht über den Schlund des Abzugs den Weg nach draußen gefunden hatten, so stark nachgedunkelt war, dass sich die Umrisse des Herrn Jesu, der Mutter Maria und des Lieblingsjüngers Johannes auf dem mattschwarzen Bildgrund kaum merklich abhoben. Für den Vater war das Anlass genug, seine Retouchierfähigkeiten auszudehnen und sie nun auch außerhalb der Dunkelkammer zu erproben. Vorher hatte er sich Rat bei einem Freund geholt, von dem die Kunde ging, dass er etwas von Restaurierungen verstehe und zudem über die entsprechenden Techniken und Werkzeuge verfüge. Schließlich sollte es ja lediglich darum gehen, den Grauschleier zu entfernen. 

 

So stand der Vater eines Sonntagsmorgens auf einer Leiter vor dem Kamin, hüllte das Bild und sich selbst in einen Nebel von Alkoholdämpfen und begann mit allerlei Schwämmchen und Pinseln sein Restaurierungswerk. Je weiter er sich vorarbeitete, desto heller wurde die Bildoberfläche, und hier und dort schien sogar der blaue Himmel wieder durch, den der Maler über die Kreuzigungsszene gelegt hatte. Als der Vater schließlich am Schaft des Kreuzes angelangt war und sogar die Jungfrau Maria wieder ihr ursprüngliches Lippenrot zurückerhalten hatte, machte er eine Beobachtung, die ihn zunächst nicht beunruhigte, weil er davon ausging, dieses Phänomen ließe sich in einem zweiten Arbeitsgang mühelos beseitigen. Jedenfalls hatte sich durch den flächendeckenden Einsatz der Schwämmchen und Pinsel ein Effekt eingestellt, durch den das Bild, das von einem Kirchenmaler des späten 17. oder frühen 18. Jahrhunderts stammte, nun eher eine Oberflächenstruktur angenommen hatte, die man gewöhnlich der Epoche des Pointilismus zurechnen würde. Das ehemals düstere und nun aufgehellte Bild sah aus, als sei es aus unzähligen kleinen Farbtupfern zusammengesetzt. Als auch ein zweiter Arbeitsgang diesen Effekt nicht beseitigen konnte, ließ der Vater von dem Gemälde ab. Fortan wurde bei jeder nur möglichen Gelegenheit der Kamin angefeuert, damit neue Rauchschwaden das Bild langsam in seinen alten Zustand zurückversetzten. Hatten nicht alle Evangelisten übereinstimmend berichtet, dass sich, während Jesus am Kreuz starb, von der 6. bis 9. Stunde eine große Finsternis über das Land senkte? Über unserem Kamin ist Jesus viele Tode gestorben.

277

https://www.deutschlandfunk.de/die-halbstarken.704.de.html?dram:article_id=303480

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279

http://manstil.com/ducktail-haircut-fur-manner-30-enten-ass-frisuren/

verifiziert 06. 09. 2023

280

http://www.kreidler-museum.de/1962sup.htm

verifiziert 06. 09. 2023

287

„An einem Tag mussten wir alle zur Beichte gehen und unsere Sünden bekennen. Oder nur eine Sünde, eine würde schon genügen, hieß es. Aber niemand hatte eine vorzuweisen, wir redeten vorher darüber, keiner von uns hatte etwas Schlimmes getan. Also erfanden wir etwas. Und wir verglichen unsere Sünden hinterher miteinander. Manche kamen enttäuscht aus dem Beichtstuhl, sie hatten ihre erfundene Geschichte nicht gut genug erzählt, und der strenge Pater hatte ihnen nicht geglaubt, ihnen aber trotzdem vergeben. Mir glaubte er. Ich hatte ihm erzählt, ich hätte – kein Witz – eine Blume ausgerissen und damit jemanden verdroschen. Ich weiß nicht mehr, wie ich, als Sieben-oder Achtjähriger, darauf gekommen war. Es kam einfach, fühlte sich irgendwie richtig an und mein Mund sprach es aus...“ Clemens J. Setz, Bot. Gespräch ohne Autor, Berlin 2018: Suhrkamp Verlag  S. 107

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https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/religion/radiowissen-fegfeuer-religion104.html

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292

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-07/wahlkampfzeiten-1972

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294

https://www.signaturen-magazin.de/christian-morgenstern--das-knie.html

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300

https://www.lyrikline.org/en/poems/schtzngrmm-1230?showmodal=tr

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301

https://www.youtube.com/watch?v=vdSqLfuRN18

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310

https://www.fr.de/politik/dialektik-aufklaerung-11592167.html

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312

https://www.youtube.com/watch?v=nHy2MNukqNs

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313

http://www.spiegel.de/fotostrecke/mythos-rudi-dutschke-fotostrecke-159762-22.html

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https://www.hdg.de/lemo/biografie/hanns-martin-schleyer.html

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316

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/buback-nachruf-von-1977-der-klammheimliche-eine-begegnung-mit-klaus-huelbrock/20452424.html

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https://www.youtube.com/watch?v=f8eoazTOCWA

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321

https://www.youtube.com/watch?v=6xjkxYaUD9E

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(Foto: Polaroid Rückspiegel)

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(3 Fotos mit Bildunterschrift unter dem letzten Foto)                           POESIS. Sprachkunst/Language Art, Hg. Kunsttempel, Friedrich W. Block, Kassel 2019: Jenior Verlag

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https://travel.sygic.com/de/poi/chez-chartier-poi:50866

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330

https://www.youtube.com/watch?v=1kOZ9Y3R52Q

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https://www.youtube.com/watch?v=V0qLI4M_4s8

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http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46171217.html

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ernst jandl, poetische werke, verstreute gedichte 5, hg. klaus siblewski, münchen 1997 (luchterhand literaturverlag) S. 61

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https://www.deutschlandfunk.de/vaterlaendische-leibesuebungen.871.de.html?dram:article_id=127369

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vgl. Stephan Krass Radiozeiten. Vom Ätherspuk zum Podcast, Springe 2022: zu Klampen Essay, Piraten, Panzer, Rockets, S. 197ff

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Auch Achim von Arnim, Friedrich Rückert, Richard Wagner, Hugo von Hofmannsthal und Georg Trakl haben diese Begebenheit in ihren Werken aufgegriffen.

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Familienalbum                                                                                      Irgendwo am Rande der Wüste. Im Hintergrund ein Gebirgszug, der durch mehrere tief in das Gesteinsmassiv eingeschnittene Täler eine unregelmäßige Segmentstruktur aufweist. Davor die Silhouette einer Stadt, deren Konturen hinter einem Schleier von Staub verschwimmen. Einzig die Minarette ragen aus dem Dunst hervor. Der Boden ist steinig und trocken. Kleine Flugsandinseln verraten bereits, dass sich weiter südlich die größte Trockenwüste der Welt erstreckt, die Sahara. Das Auto steht auf einer unbefestigten Piste, deren lose Schotterauflage blankes Gestein freilegt. In den vorderen Türen stehen zwei Männer; auf der Beifahrerseite der Vater, auf der Fahrerseite ein mittelgroßer, dunkelhäutiger Mann mit einem flachgewickelten Turban und einem wadenlangen hellen Gewand über der dunklen Hose. Der Vater trägt eine Sonnenbrille in Tropfenform, ein offenes Khakihemd mit zwei großen Brusttaschen und auf dem Kopf einen Strohhut in Bogartform mit breitem Garniturband. 

 

Das Auto ist ein sandfarbener Citroen DS 19 mit Weißwandreifen und einer grünen Sonnenblende, die sich wie ein Bügel um die obere Außenkante der Windschutzscheibe legt. Der Mann auf der Fahrerseite heißt Mahoud und hat für den Vater als Chauffeur gearbeitet, bis Algerien selbständig wurde. Der dritte Mann ist nicht auf dem Bild. Für den Jungen und seine Brüder hieß er „Onkel Leo“. Er war Belgier, hatte einen immensen Alkoholkonsum und sprach fließend deutsch. Bis zum bitteren Ende hatte er der Leibstandarte SS Adolf Hitler angehört.             

 

Der Textil-Unternehmer Alfons Müller-Wipperführt hatte es vorgemacht. Mit sieben Näherinnen und drei Maschinen hatte er nach dem Krieg in einer ehemaligen Bombenfabrik seiner oberbergischen Heimat einen Neuanfang gewagt. Bis 1948 war die Zahl der Näherinnen auf vierhundert angewachsen. Sie schafften tausend Anzüge am Tag. Hatte er zunächst noch vom Lastwagen verkauft, zählten bald über hundert Läden in den besten Innenstadtlagen zu seinem Unternehmen mit Sitz in der alten Hansestadt Wipperführt. Als die Textilindustrie in den 1950er Jahren wegen zunehmender Billigimporte in die Krise geriet, beschloss der „Hosenkönig“ - wie man ihn nannte - Teile der Produktion nach Tunesien auszulagern. Jetzt war er selbst Importeur aus einem Land mit niedrigen Löhnen und geringen Herstellungskosten und konnte die Preise noch weiter in den Keller schicken. Alteingesessene Unternehmer, die schon immer über den Parvenue aus Wipperfürth die Nase gerümpft hatten, sprachen herablassend von „Ben Wipp“. Dem Vater hatte das Geschäftsmodell des „Hosenkönigs“ indes keine Ruhe gelassen. Schließlich verkaufte er 1959 – das neue Haus war kaum bezogen – die heimische Textilfabrik, packte seine Koffer und brach mit Onkel Leo nach Algerien auf. Der Krieg hatte für die beiden nie aufgehört. 

 

Die Familie blieb derweil zurück im Münsterland. Alle paar Wochen kam der Vater für einen Kurzbesuch nach Hause. Von seinen Flügen mit der Caravelle, einem der ersten strahlgetriebenen Mittelstreckenflugzeuge der Welt, das insbesondere von der Air France eingesetzt wurde, brachte er den Jungen stets einige nach Eau de Cologne duftende Erfrischungstücher mit. In plastischen Worten berichtete er dann von den abenteuerlichen Zuständen in Algiers dunklen Gassen, wo er, wenn ihm der Speiseplan in dem internationalen Hotel im Zentrum der Stadt zu langweilig wurde, von Zeit zu Zeit typisch algerische Lokale aufsuchte. Einmal seien Onkel Leo und er nachts in einer menschenleeren Gasse von einer Gruppe Männer, die plötzlich wie aus dem Nichts vor ihnen aufgetaucht seien, umzingelt worden, während von oben ein mit nasser Erde gefüllter Blumentopf nach ihnen geworfen wurde. Erst als Onkel Leo einen alten Armeerevolver gezogen, einen Schreckschuss abgefeuert und sie laut auf Französisch angebrüllt habe, hätten die Männer von ihnen abgelassen und seien in einer Nebengasse verschwunden. 

 

Seit 1954 herrschte in dem Land, das unter französischer Kolonialherrschaft stand, der blutige Algerienkrieg. Die Franzosen schreckten auch vor Übergriffen auf die Zivilbevölkerung nicht zurück, während die Befreiungsbewegungen Guerillaangriffe und Terrorattacken auf Einrichtungen der Kolonialmacht verübten. Als Algerien im Frühjahr 1962 die Unabhängigkeit erhielt und kurz darauf eine sozialistische Republik ausgerufen wurde, blieben dem Vater und Onkel Leo, die immer auf Seiten der alten Kolonialmacht gestanden hatten, gerade noch genug Zeit, ihre Sachen zu packen. Die Firmen, die sie aufgebaut hatten, mussten sie zurücklassen. Zwei mit modernen Webstühlen und einem eigenen Speditionsunternehmen ausgestattete Textilfabriken am Rande von Algier gingen entschädigungslos in Staatsbesitz über. 

 

Schadlos überlebt hat das algerische Abenteuer einzig das Auto. Bis zur marokkanischen Grenze hat Mahmoud die beiden Hasardeure noch gebracht, dann haben sie den Wagen selbst bis nach Tanger gesteuert und von dort die Fähre nach Gibraltar genommen. In Malaga haben sie die DS - das einzige, was von dem Algerien-Abenteuer geblieben war - für eine Handvoll Peseten an einen Gebrauchtwagenhändler verkauft und sind nach Hause geflogen. Als die Mutter den Vater am Flughafen Frankfurt in Empfang nahm, war dieser schon so fiebrig und schwach, dass er die Rückfahrt nur liegend auf der Rücksitzbank des Autos absolvieren konnte. An jeder Raststätte musste der Fahrer anhalten, damit die Mutter frisches Wasser holen konnte, um Stirnverband und Wadenwickel zu erneuern. 

Zu Hause angekommen haben sie den Vater gleich ins örtliche Kreiskrankenhaus eingeliefert. Als am nächsten Tag auch der Chefarzt sich außerstande sah, eine weiterführende Diagnose zu stellen, und der Vater immer weiter abbaute, wurde er ins Universitätsklinikum nach Münster überführt. Aber auch dort gelang es nicht, einen eindeutigen Befund zu erstellen. Der Vater delirierte indes immer stärker und gab kaum verständliche und unzusammenhängende Sätze von sich. Da wurde ein Ambulanzwagen bereitgemacht und mit Blaulicht auf die Autobahn zum Tropenkrankenhaus nach Hamburg geschickt. Die Mutter und der Junge fuhren mit dem Fahrer im Mercedes hinterher. 

 

Am zweiten Tag schickten die behandelnden Ärzte den Jungen mit einer Krankenschwester in die Kantine, nahmen die Mutter beiseite und bedeuteten ihr, sie seien mit ihrem Latein am Ende, jetzt könne nur noch ein Gebet helfen. Wenn nicht ein Wunder geschehe, müsse sie sich darauf einstellen, in Zukunft allein für ihre Kinder zu sorgen. Als der Junge zurückkam, traten die Mutter und er noch einmal gemeinsam an das Bett des Vaters, der völlig regungslos und ohne Bewusstsein dalag, und taten, was die Ärzte gesagt hatten. Sie entzündeten eine Kerze, stellten sich am Fußende des Bettes auf, fassten sich an den Händen und beteten. Am Schluss zeichnete der Junge mit seinem Daumen dem Vater ein Kreuz auf die Stirn. Dann gingen sie ins Hotel. 

 

Die Mutter tat die ganze Nacht kein Auge zu und rauchte ohne Unterbrechung. Der Junge wälzte sich von dunklen Träumen heimgesucht in den Kissen, deren Geruch ihm fremd war, und erwachte früh in Schweiß gebadet. Im Frühstücksraum nahmen Mutter und Sohn nur eine Tasse Tee zu sich und starrten mit leeren Gesichtern an die Decke, als plötzlich ein Hotelbote in den Speisesaal kam und mitteilte, die Klinik habe angerufen, dem Vater gehe es besser. Tatsächlich erkannte er seine Frau und seinen Sohn, die wenig später am Krankenbett standen, und fragte sie mit schwacher Stimme, wo er sei. Sie wussten nicht, was sie sagen sollten, aber waren überglücklich, dass er wieder bei Bewusstsein war. Nach wenigen Minuten bat sie der behandelnde Arzt, das Krankenzimmer wieder zu verlassen. Der Patient brauche nun viel Ruhe. Auf dem Rückweg ins Hotel erzählte die Mutter dem Jungen, an welch dünnem Faden das Leben des Vater gehangen habe. 

 

In den Tagen, die folgten, erholte sich langsam der ganze Organismus, und der Vater konnte in das heimische Kreiskrankenhaus zurückverlegt werden. Als er wenig später entlassen wurde, schüttelte der Chefarzt nur ungläubig den Kopf. Auch die Spezialisten im Tropeninstitut hatten kein eindeutiges Krankheitsbild diagnostizieren können, nur lebensbedrohliche Symptome. Die eigentliche Krankheit des Vaters war der Krieg, der in jeder Faser seines Körpers tiefe Spuren hinterlassen hatte. Immer den Tod vor Augen und seiner Herausforderung trotzen, immer an der Grenze des Lebens laborieren und im letzten Moment dem Tod entrinnen. Das war ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Das Gegenprogramm wäre eine schwere Depression gewesen, das hatte der Vater bei ehemaligen Kameraden gesehen. Wollte er nicht in Schwermut versinken, musste er weiterkämpfen. So blieb auch in Friedenszeiten der Krieg die Folie, auf der sich das ganze Leben entrollte. 

 

In Onkel Leo hatte der Vater einen Bruder im Geiste getroffen. Wenn der Vater aus Algerien für einen Kurzbesuch nach Hause kam, hatte er gerne gewitzelt, dass sich der Onkel Leo sogar die Zähne mit Whiskey putzen würde. Wenige Monate, nachdem der Vater wieder vollkommen genesen war, starb sein Algerien-Kompagnon in einem Krankenhaus im Rheinland an Leberzirrhose. An Onkel Leos Krankenbett ließen die beiden nochmal ihr Algerien-Abenteuer Revue passieren, dann verabschiedeten sie sich mit einem festen Handschlag und Tränen in den Augen. Für Onkel Leo war der Krieg vorbei, das wusste er. Der Vater wusste es auch. Der Junge dachte derweil, wenn er dem Onkel Leo auch so ein Kreuz auf die Stirn zeichnen würde, wie er es bei dem Vater getan hatte, dann würde Onkel Leo es vielleicht auch schaffen. Aber dann ging er mit dem Vater wortlos aus dem Krankenzimmer und traute sich nicht, noch einmal zurückzublicken. 

 

Es sollte fast zwei Jahre dauern, bis der Vater beruflich wieder Fuß gefasst hatte. Nach einem Intermezzo als Exportleiter eines Textilkonzerns hatte er mit einem neuen Patent und neuen Geldgebern auf einer grünen Wiese am Niederrhein nochmal von vorne begonnen und eine Textilfabrik aufgebaut.

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http://www.zeroone.de/movies/kulenkampffs-schuhe/

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https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43243184.html

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Familienalbum                                                                                        Pater Augustin steht auf einem Gerüst hoch über dem Abgrund und richtet den Weihwassersprengel nach Osten. Der Junge neben ihm hält den silberfarbenen Kessel, in den der Pater den Sprengel eintaucht, bevor er das geweihte Nass in weit ausholenden Bewegungen auf die Backsteinwände des Rohbaus regnen lässt. Jedes Mal, wenn der schwere Körper des Paters sich auf dem Bretterverhau dreht, um eine neue Himmelsrichtung zu begrüßen, gerät der Steg aus Bauholz dermaßen in Schwingungen, dass der Junge den Weihwasserkessel vorsichtig abstellt und sich am Gerüst festhalten muss. „In nomine patris et filii et spiritus sancti“, murmelt der Pater, und der Junge schickt das obligatorische „Amen“ hinterher. Das hätte er sich auch nicht träumen lassen, dass er einmal hoch auf einem Gerüst stehen würde, um hier seinen Messdienerpflichten nachzukommen. 

Unter ihnen auf der Baustelle des elterlichen Hauses, zu dessen Richtfest der Architekt geladen hat, stehen der Vater, die Mutter, die Brüder, der Architekt, der Polier und die Bauarbeiter mit dem Kopf im Nacken und schauen zu ihnen hoch. Jetzt fehlt nur noch der Süden. Der Pater setzt schwungvoll zur Drehung an, der Junge beugt sich nach unten, um den eben abgestellten Weihwasserkessel aus der Gefahrenzone zu schieben, doch da hat die schwarze Sandale des Paters den Kessel schon erfasst und gefährlich nah an den Bretterrand bugsiert. Das mit einem Kreuz aus Edelsteinen und allerlei Ziselierungen versehene Gefäß tanzt noch einen Moment über dem Abgrund, dann bringt das gesegnete Wasser, das durch die Schwingungen des Gerüsts in Wallung geraten ist, den Kessel aus dem Gleichgewicht, und so stürzt er in seiner ganzen Pracht heillos in die Tiefe. Der Architekt kann gerade noch einen Schritt zurück tun, als einige Tropfen des gesegneten Wassers bereits ein dünnes Rinnsal über seine Backe schicken. 

 

Der Pater scheint diesen Zwischenfall gar nicht bemerkt zu haben. Jedenfalls setzt er das Werk der Einsegnung des Rohbaus, den Blick strikt nach Süden gerichtet, unbeirrt fort. „In nomine patris et filii et spiritus sancti“. Der Vater nestelt derweil einen kleinen Spickzettel aus seiner Jackettasche, auf dem er die Namen all derer notiert hat, denen es zu danken gilt. Als schließlich auch Pater Augustin an der Reihe ist, hebt der Vater augenzwinkernd hervor, dass der Geistliche sich in vielerlei Hinsicht mit den Elementen auskenne, denn schließlich nenne man ihn nicht von ungefähr den Regenwurmpater.

 

In dem Benediktinerkloster, in dessen neoromanischer Abteikirche sich die Familie regelmäßig zum Sonntagsgottesdienst einfand, hielt der Pater – ein  staatlich anerkannter Landwirtschaftsmeister – regelmäßig Vorträge über christliches Brauchtum und religiöse Bauernkunst und bildete junge Landwirte aus. Dabei erwähnte er die Umstände, unter denen er seine Kenntnisse erworben hatte, nicht. Anlässlich eines Vortrags im Hause der Eltern, bei dem der Architekt und einige handverlesene Gäste geladen waren, hatte der Pater berichtet, dass die Gestapo im Sommer 1941 im Rahmen des „nationalsozialistischen Klostersturms“ die Abtei requiriert und die Mönche vor die Tür gesetzt hätte. Er selbst habe als Ökonom des Klosters zunächst bleiben dürfen und die Übergabe an die Gestapo abgewickelt. Das Procedere sei indessen nicht reibungslos vonstatten gegangen. Nachdem es in der Bevölkerung erheblichen Widerstand gegen die Auflösung des Klosters gegeben habe, habe die Gestapo anlässlich einer vorgetäuschten Hausdurchsuchung mehrere Garnituren Damenwäsche präsentiert, Gerüchte über Kinderleichen verbreitet und von12 nach England ausgerichteten Geheimsendern gesprochen, die man im Keller der Abtei gefunden habe. Erst danach seien die Proteste verstummt. Nach der Übernahme des Klosters durch die Gestapo sei er nach Dachau in das Konzentrationslager überstellt worden, wo er im Priesterblock 26 gelandet und nur dank seiner robusten Gesundheit von der dort grassierenden Typhusepidemie und anderen Krankheiten verschont geblieben sei. 

 

Im Konzentrationslager Dachau befand sich indessen eines von Himmlers Lieblingsprojekten, die Plantage. Auf dem 200 Hektar großen Gelände ließ der Reichsführer SS mehrere Gewächshäuser, Wirtschaftsgebäude und ein Forschungsinstitut errichten. Daneben wurde ein Kräutergarten angelegt, eine Gewürzmühle gebaut und Felder mit Gladiolen und Primeln abgesteckt, die zur Herstellung von Vitamin C dienten - alles in biologisch-dynamischen Anbauverfahren. Arbeitskommandos aus Juden, Zwangsarbeitern, Sinti und Roma bewirtschafteten die Plantage. In den Sommermonaten stieg ihre Zahl auf 1500 an. 30 Pfennig pro Kopf entrichtete der Betriebsleiter für die  „Leiharbeiter“ in die Lagerkasse der SS. Von den auf der Plantage eingesetzten Häftlingen starben mehr als 800 an den Folgen der Zwangsarbeit oder sie wurden erschossen. 

 

In einem Verkaufsladen, der auch für die Bewohner der Umgebung zugänglich war, wurden die Produkte der Plantage verkauft. Hier kamen auf Wunsch Himmlers vornehmlich Geistliche aus dem Block 26 zum Einsatz. Die Priester schmuggelten derweil über den Laden Medikamente und Hostien ins KZ. Als Leiter der wissenschaftlichen Versuchsabteilung genoss  der Regenwurmpater das Privileg, die Häftlingskleidung abzulegen, sich aus der SS-Kantine zu verpflegen und Gäste aus dem In- und Ausland mit dem Konzept der Plantage bekannt zu machen. So trug er dazu bei, dem Lager, in dem im Laufe der Jahre Zehntausende von Häftlingen starben, nach außen hin einen salonfähigen Anstrich zu verleihen. 

 

Den geistlichen Mitbrüdern aus dem Priesterblock gewährte der Pater indes Protektion und ließ sie an seinen Privilegien teilhaben. Darüber, dass in seinen Gewächshäusern konspirative Treffen stattfanden, schaute er geflissentlich hinweg. Er hatte in erster Linie seine landwirtschaftlichen Studien zur Kompostierung von Hausmüll im Kopf, die er mit Unterstützung der Lagerleitung unbeirrt umsetzte. Als er im März 1945, einige Wochen vor der Befreiung des Lagers durch Soldaten der 7. US-Armee, entlassen werden sollte, bat er noch um einige Tage Aufschub, um die Arbeit an einer kürzlich aufgenommenen Forschungsreihe abschließen zu können. Als ihm dieses nicht gewährt wurde, versuchte er von der Stadt Dachau aus, als Zivilist in das Lager zu gelangen, um wenigstens seine Unterlagen zu sichern. Er wurde jedoch abgewiesen. 

 

Nach seiner Rückkehr in das restituierte Kloster nahm der Pater seine Arbeit mit den Regenwürmern unverzüglich wieder auf. Der Weg führte direkt von dem Kräutergarten in Dachau in den Klostergarten der Benediktinerabtei. Hier fand er Zeit und Muße, seine Studien aus den Dachauer Jahren systematisch fortzusetzen und seinen Beitrag zur Eindämmung der immer größer werdenden Mengen von Hausmüll zu leisten. Zugleich warnte er vor der Anreicherung von Luft und Böden durch Schwermetalle und zog gegen die Verschmutzung der Weltmeere zu Felde. Über allem aber stand das Patent für die Hausmülltonne mit den fleißigen Regenwürmern. Das kann man die Erfindung der Ökologie aus dem Geist des Konzentrationslagers nennen. 

 

Der Pater hatte anlässlich seines Vortrags im elterlichen Haus von den Zuständen im Konzentrationslager Dachau nur ganz allgemein gesprochen, dagegen von seinen wissenschaftlichen Experimenten sehr ausführlich. Das Wort Konzentrationslager brachte er nur in einem beschwichtigenden Tonfall über die Lippen, die Worte Zwangsarbeit, Menschenversuche oder Mord kamen in seinem Vortrag gar nicht erst vor. Auch von „Kapos“ war nicht die Rede, nur von Mitarbeitern. Dafür berichtete der Pater sehr ausgiebig von den Gästen nationaler und internationaler Universitäten in seinem Labor und von dem hübschen Verkaufsladen, in dem die biologischen Produkte für alle frei zugänglich angeboten wurden. Zur Illustration seiner Ausführungen hatte er ein Sortiment von Dias mitgebracht, die der Vater auf das Handzeichen des Paters vor die Linse des Projektors schob. Auf den Bildern, die die wissenschaftlichen Fortschritte in der Versuchsanstalt der Dachauer Plantage dokumentierten, konnte sich jedermann von der Nützlichkeit und Notwendigkeit dieser Studien überzeugen. Bedauerlicherweise, räumte der Pater ein, seien im Laufe der Jahre auch einige Geistliche in Dachau „verstorben“. Ihrer habe man in den täglichen Messfeiern gedacht, wobei ein Betttuch über einen Tisch gespannt und ein einfacher Blechkelch und eine hölzerne Monstranz darauf gestellt wurde. 

 

Am Ende des Vortrags gab es Applaus für den Pater und seine Regenwürmer. Am lautesten klatschte der Architekt. Den Ausführungen über das Alltagsleben in Himmlers Plantage und im Konzentrationslager war er mit großer Aufmerksamkeit gefolgt. Am nächsten Tag bestellte er seine Büroleiterin zu sich und diktierte ihr einen Brief an den Bildhauer und Hitler-Günstling Arno Breker, in dem er ausdrücklich bekräftigte, was sie schon immer gewusst hätten, dass nämlich die Sache mit den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten maßlos übertrieben sei. Er habe soeben den Vortrag eines Kronzeugen gehört, der es wissen müsse, weil er das Lager Dachau von innen kennengelernt habe. Als Insasse habe er sich seit 1941 dort aufgehalten; seine Reputation sei untadelig und fern jeder Kritik. Er sei nämlich Angehöriger des Benediktinerordens und bekleide eine leitende Position in einem Kloster, das als Wiege der ökologischen Bewegung gelte. Die wissenschaftlichen Studien, die ihm und dem Kloster diesen Ruf eingetragen hätten, seien großenteils in Himmlers Kräutergarten in Dachau durchgeführt worden. Im übrigen habe er sich bei den Schilderungen des Mönchs sehr oft an den Kräutergarten der Hildegard von Bingen erinnert gefühlt. 

siehe auch 256

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Familienalbum

Picknick im Grünen. Der Architekt hat es sich auf dem Boden bequem gemacht, ein Bein ausgestreckt, das andere angewinkelt. Der Lagerplatz liegt inmitten einer südlichen Landschaft aus Bäumen, Sträuchern, Gesteinsbrocken; darüber ist ein Stück Himmel zu sehen. Der Architekt ist bester Laune und allen Unbilden zum Trotz, die ein Picknick im Freien mit sich bringen kann, tadellos gekleidet. Gegenüber von dem Architekten hat sich ein anderer Mann niedergelassen, auch er in gepflegter Kleidung mit Anzug, Weste, Fliege und dunklen Straßenschuhen. Er sitzt auf einer Decke, den Oberkörper an einen der großen Gesteinsbrocken gelehnt. Er wirkt entspannt und scheint ebenso Gefallen an dieser Situation zu finden. Zwischen den beiden Männern steht ein offener Picknick-Koffer mit mehreren Einstellfächern und Halteriemen für Teller, Gläser und Besteck. Im Vordergrund sieht man eine Flasche Wein. Offenbar haben die beiden Männer gerade eine ausgiebige Siesta eingelegt. Die ganze Szenerie lässt an Manets Frühstück im Grünen denken, nur ohne die beiden Gespielinnen. Reise nach Lissabon hat der Architekt unter dieses Foto geschrieben und die Jahreszahl 1942 hinzugefügt. Sein Begleiter ist Albert Speer. Das Foto von den beiden Picknick-Freunden hat offenbar der Chauffeur gemacht. 

 

Der Architekt war zwei Jahre zuvor von Goebbels mit dem Titel eines Ausstellungskommissars geschmückt worden und reiste nun als Herold des Deutschen Reichs mit der Wanderausstellung Neue deutsche Baukunst durch verschiedene europäische Metropolen, um Modelle, Pläne und Fotos nationalsozialistischer Paradebauten zu präsentieren. Nach Lissabon hatte der portugiesische Staatspräsident eingeladen. Albert Speer begleitete auf der Fahrt an den Atlantik seinen Freund und engsten Vertrauten. Der hatte schließlich schon für den deutschen Pavillon bei der Weltausstellung in Paris 1937 eine Goldmedaille geholt. Privat nannten sich der Architekt und Albert Speer beim Vornamen. Im Berliner Ministerium sprach der Architekt gegenüber den Mitarbeitern stets vom „Chef“. Im engeren Kreis des Führungsstabes nannten sie den Generalbauinspektor und Reichsminister Albert Speer „Vater“. 

 

Der Architekt stand stets loyal und ergeben zu seinem Vorgesetzten. Dass er auch ein Freund war - immerhin kannten sich die beiden aus dem Studium in den 1920er Jahren – gab dem Arbeitsverhältnis eine besondere Note. Als Albert Speer bei den Nürnberger Prozessen zu 20 Jahren Haft verurteilt und in das Kriegsverbrechergefängnis Spandau eingewiesen wurde, war es der Architekt, der durch einen bestochenen Wärter dafür sorgte, dass es dem „Häftling Nr. 5“ an nichts fehlte. Kaviar, Champagner, Gänseleberpastete, Dunhill-Pfeifen und sogar eine Minox-Kamera ließ er in die Zelle schleusen. Im Gegenzug schmuggelte der Wärter in seinen Schuhen die eng beschriebenen Klopapierblätter nach draußen, auf denen Speer seine Tagebücher und Erinnerungen festgehalten hatte. Diese Kassiber wurden im Büro des Architekten gesammelt, sorgfältig auseinandergefaltet und schließlich von seiner Büroleiterin entziffert und in Reinschrift gebracht. Kaviar gegen Kassiber. Am Ende waren es mehrere Kilometer eng beschriebener Klopapierblätter, die zur Grundlage der Publikationen von Hitlers „Erzbaumeister“ und Rüstungsminister dienten und ihn nach seiner Entlassung zu einem Bestseller-Autor machten. 

 

Die Büroleiterin, die die Sisyphus-Arbeit der Transkription auf sich genommen hatte, war die engste Mitarbeiterin des Architekten. Im Vorzimmer des Rüstungsministers, hatte der Architekt die hübsche junge Frau kennengelernt, die mit einem hervorragenden Zeugnis der Kunstakademie ausgestattet ihren Gang durch mehrere Amtszimmer angetreten hatte, bevor sie das Empfehlungsschreiben des Rektors der Hochschule bis in die Führungsetage des Ministeriums getragen hatte. Der Junge und seine Brüder mochten die Büroleiterin. Sie hatte immer ein freundliches Wort und brachte kleine Geschenke mit, wenn sie mit dem Architekten zu Besuch kam. 

 

Auch zum Richtfest des neuen Hauses war die Büroleiterin in Begleitung des Architekten erschienen. Der Maurerpolier habe eine „Judenjungenangst“ gehabt, dass der Rohbau nicht rechtzeitig fertig werde, scherzte der Vater mit dem Architekten, als sie über die Baustelle gingen. Der Junge, der neben dem Vater hergegangen war, hatte dieses Wort noch nie gehört. Was hatte der Vater gemeint mit einer „Judenjungenangst“? Zuhause war nie über Juden gesprochen worden. Kein Wort. Juden kamen in den Unterhaltungen der Eltern nicht vor; sie waren kein Thema. Vielleicht gab es sie auch gar nicht. Am Ende waren die Juden nur eine Erfindung von Leuten, die sowieso immer alles schlecht reden. Aber diese Angst, von der der Vater gesprochen hatte, die musste es wohl geben. 

 

Später fragte sich der Junge, woher der Vater diese Formulierung hatte. War das eine Sprachregelung, wie man sie in seinen Offizierskreisen gepflegt hatte? War das ein Wort, das an der Front die Runde machte, wenn die Ostjuden zum Abtransport in die Konzentrationslager zusammengetrieben oder gleich liquidiert wurden? Von einer „Judenjungenangst“ hatte Goebbels im März 1937 in seinen Tagebüchern gesprochen, als es um die Frage ging, wann es für die deutsche Wehrmacht an der Zeit sei, die Tschechei zu annektieren. „Die Tschechen haben mit Recht eine Judenjungenangst“, heißt es da. Zwei Jahre später sollte sich zeigen, dass diese Angst mehr als berechtigt war.

 

Wie konnte der Vater diese kontaminierte Sprache weiter benutzen? Hätte er nicht damit rechnen müssen, dass der Junge und seine Brüder diese Formulierung übernehmen und weitertragen? Oder steckte in all dem ein trotziges Aufbegehren, eine Selbstgewissheit, die sich nichts vorzuwerfen hat? Dass im Laufe des Nationalsozialismus die geschichtsbekannten Verbrechen geschehen waren, ließ sich auch aus der Sicht des Vaters nicht leugnen. Aber handelte es sich dabei nicht um schlimme Fehlleistungen einiger Fanatiker, die übers Ziel hinausgeschossen sind? Die Wehrmacht, da ließ der Vater nicht mit sich reden, war sauber und hat von all dem nichts gewusst. Schließlich hätten er und seine Kameraden fern der Heimat auf weit vorgeschobenen Außenposten Deutschlands Sicherheit verteidigt. Hätte Hitler den Krieg nicht nach Osten getragen, wäre der Russe gekommen. Im übrigen war der Vater überzeugt, dass er als Schwerkriegsbeschädigter mit mehreren Stecksplittern und einem gelähmten linken Arm niemanden Rechenschaft schuldig sei. Wenn es irgendetwas zu begleichen gebe, dann sei das durch seine Kriegsverletzungen abgeleistet. Eine individuelle Schuld lag aus seiner Sicht nicht vor. 

 

Als sich später auch die Verbrechen der deutschen Wehrmacht in den besetzten Gebieten und die Millionen Opfer unter der Zivilbevölkerung nicht mehr leugnen ließen, zog sich der Vater hinter den Schutzwall einer pathetisch aufgeladenen Unerreichbarkeit zurück, mit der er sich vor allen Nachfragen abschottete. Im ganzen Haus herrschte dann tagelang ein bleiernes Schweigen, das wie ein dunkles Vermächtnis auf allen Familienmitgliedern lastete. Der Junge und seine Brüder quälten sich mit bangen Fragen, was sie falsch gemacht hätten. Doch der Vater blieb ihnen jede Antwort schuldig und verharrte in der Rolle des großen Unverstandenen. Nur manchmal, wenn er nach dem Empfang der heiligen Kommunion mit feuchten Augen in die Kirchenbank zurückkehrte und sogleich die Hände vors Gesicht schlug, ahnten der Junge und seine Brüder, dass in dem Vater etwas vor sich gehen müsse, das sich ihrer eigenen Vorstellungswelt entzog.     

 

„In Belgrad hat man schon eine Judenjungenangst.“ Die Tagebücher von Joseph Goebbels, Hg. Elke Fröhlich im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte, Teil 1, S. 221, (Eintrag vom 3. 4. 1941), München 1998: K. G. Saur

https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Wolters

verifiziert 09. 09. 2023

Stephan Krass, Der Speermann, Hörspiel mit Matthias Brandt und Corinna Junghanns, SWR 2015 https://www.ardaudiothek.de/episode/swr2-hoerspiel/stephan-krass-der-speermann/swr2/12606627/

verifiziert 09. 09. 2023

Stephan Krass, Der Speermann. Theaterstück, Coesfeld 2021: Elsinor Verlag

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Familienalbum

Von einem Haus ist nichts zu sehen. Nur eine Reihe aufgestapelter Dachpfannen am Rand des Grundstücks. Das Haus befindet sich im Rücken des Fotografen. Aus einer Apfelwiese wächst dort inmitten der Bäume ein imposanter Rohbau empor. Alle Steine sind im etruskischen Verband gesetzt, große und kleine, schmale und breite, hohe und flache. Karmesinrot, zinnoberrot und sandsteinrot. So hatten es der Architekt und der Bauherr gewünscht. Keine rechteckigen Standardziegel, kein gleichmäßig geschichtetes Mauerwerk, sondern eine in Stein gefasste Signatur mit unregelmäßigem Fugenbild. Die Maurer hatten das Nachsehen. Sie mussten die in Form und Farbe variierenden Klinkersteine am Boden vorsortieren, um sie dann wie ein flächendeckendes Mosaik ineinanderzufügen. 350 Quadratmeter umbaute Fläche. Wohn- und Lebensraum für den Vater, die Mutter, die vier Söhne und das Dienstmädchen. Macht im Schnitt 50 Quadratmeter für jeden. Aber das ist eine hypothetische Rechnung. 

 

Wie alt mag die Frau auf dem Foto sein? Mit übergeschlagenen Beinen sitzt sie auf einem Stapel mit Baumaterialien, das weit geschnittene, elegante Kleid mit dem markanten Schachbrettmuster an der Taille fest gegürtet, die Hände mit den beringten Fingern lässig übereinander gelegt. Die Füße stecken in hellen Pumps. Das dichte, dunkle Haar der Frau fällt leicht gelockt vom Kopf und umspielt das Kinn. Ein zarter Windstoß hat die Frisur aus der Facon gebracht und gibt ihrem Aussehen einen Hauch von Verwegenheit, der durch die ebenmäßigen Gesichtszüge sanft konterkariert wird. Für einen Baustellenbesuch wirkt die Aufmachung der Frau seltsam unangemessen, sei es, dass sie überraschend hierher aufgebrochen ist, sei es, dass sie auch unter diesen Umständen nicht bereit ist, auf eine gewisse Extravaganz zu verzichten. 

 

Zu ihren Füßen sitzt ein kleiner Junge in kurzen Hosen, von dem man nur einen wilden Haarschopf sieht, weil er beim Auslösen des Fotoapparats nach unten schaut. Vielleicht ist gerade ein kleiner Salamander unter dem Holzbalken, auf dem er hockt, in Deckung gegangen, oder dem Mann, der neben dem Jungen sitzt und seine langen Beine so weit ausstreckt, dass sie mühelos den Bildervordergrund beherrschen, ist ein Insekt in eines der weiten Hosenbeine gekrochen. Der Mann – es ist der Architekt des Hauses – steht in seinem tadellosen Outfit der damenhaften Erscheinung der Frau nicht nach. Er trägt einen sandfarbenen Straßenanzug mit breitem Revers, aus den Ärmeln schauen weiße Manschetten, die Krawatte dezent gestreift. Eine große Brille mit farblosem Gestell dominiert das Gesicht. Der Mann lächelt, so dass sich über den Mundfalten kleine Grübchen bilden. Das helle, lichte Haar über der hohen Stirn ist akkurat zurück gekämmt; der zarte Windstoß hat auch hier leichte Verwilderungsspuren hinterlassen. 

 

Während die Frau und der Junge zu ihren Füßen ganz mit sich selbst beschäftigt sind und dem Fotografen keine große Aufmerksamkeit schenken, blickt der Mann direkt in das Kameraauge. Mit beiden Armen hält er von hinten einen zweiten Jungen umfasst, den er auf seinem Knie platziert hat. Für den zweiten Jungen gibt es aus dieser Situation kein Entkommen, denn der Mann hat seine Hände so vor dem Kinderkörper verschränkt, dass der Junge fest umschlossen wird. Dem Jungen scheint das nichts auszumachen. Wie eine Statue sitzt er da. Seine Pose zeugt von erhöhter Aufmerksamkeit, aber wirkt nicht einstudiert. Er lächelt artig und wohlerzogen in die Kamera. Den kleinen Rest von Scheu weiß er zu verbergen. Auch in sein sorgfältig gescheiteltes Haar ist der Windstoß gefahren. Eine geschickt gesetzte Haarklammer konnte gerade noch verhindern, dass ihm die dunklen Strähnen ins Gesicht fallen. Gleich wird er den Fototermin hinter sich haben. Was wird er dann tun? Wird er sich aus dem Klammergriff des Baumeisters befreien und mit seinem Bruder auf die Apfelwiese rennen? Oder wird der Vater darauf bestehen, noch ein weiteres Foto zu machen. Diesmal mit frischgekämmten Haaren. Und alle sollen bitteschön in die Kamera schauen. 

 

Dass die Mutter und der Junge in dem Augenblick, als der Vater den Auslöser betätigte, woanders hingeschaut haben, wird der Vater erst feststellen, wenn er die Kontaktabzügen inspiziert. Solange muss er warten. Das Leben ist analog; zwischen einem Ereignis und seinem Aufscheinen im Bild liegt noch eine halbe Ewigkeit. Wir schreiben das Jahr 1958, und die Frau – die Mutter der beiden Jungen - ist gerade 32 geworden. 

 

(2 Fotos: Der Architekt, die Mutter und ich; das neugebaute Elternhaus)

367

Familienalbum

Zwei Männer auf einem Waldweg. Sie scheinen sich gut zu kennen. Entspannt laufen sie nebeneinander her. Offenbar sind sie in ein Gespräch vertieft. Der Jüngere trägt eine Uniform mit Hakenkreuz auf dem linken Oberarm und hohe Stiefel. Er überragt den anderen, der seine schwarze Schirmmütze mit dem silbernem Parteiadler so tief ins Gesicht gezogen hat, dass man seine Augen nicht sieht, nur den schmalen Mund und den markanten Oberlippenbart. In der Hand baumelt eine zusammengefaltete Hundeleine. Die beiden Männer haben die Sonne im Rücken, auf dem Waldboden vor ihnen zeichnet sich ihr Schatten ab. Zwischen den Bäumen, die sie gerade passieren, werden die Umrisse von flachen Gebäuden sichtbar. 

 

Vielleicht täuscht das gelassene Einherschreiten der beiden Männer auch, und wir befinden uns mitten in einer strategischen Landschaft. Eine akute Bedrohungslage scheint indessen nicht vorzuliegen, sonst hätte der Jüngere die Arme nicht so locker verschränkt. Den Blick gesenkt hört er dem Älteren zu. Über was sprechen die beiden Männer? Ist es der Krieg? Sind es die Lager? Sind es die Pläne für die neue Reichshauptstadt? Oder geht es nur um Fragen der Hundehaltung? Der Ältere bevorzugt Schäferhunde, der Jüngere ist ein Liebhaber des deutschen Dackels. Das Foto mit den beiden Männern hängt im Schlafzimmer des Architekten. So hat es die Mutter dem Jungen erzählt. Es zeigt Hitler und Speer bei einem Spaziergang im Wald. 

 

Später fand sich ein Abzug dieses Fotos in den Unterlagen, die der Junge nach dem Tod des Vaters an sich genommen hatte. Da war der Junge schon erwachsen und hatte für den persönlichen Nachlass des Vaters eine Art Verantwortung empfunden. Die Dokumente, Briefe und Aufzeichnungen musste er in der Wohnung des Vaters regelrecht zusammensuchen, weil der Vater keinen zentralen Ort für diese Unterlagen vorgesehen hatte. Sie steckten verstreut zwischen einzelnen Büchern seiner umfangreichen Bibliothek, fanden sich auf seinem Schreibtisch unter unbezahlten Rechnungen oder waren achtlos in eine Schublade geworfen worden, wo sie zwischen zerfledderten Reiseprospekten und vergilbten Apothekenbroschüren hervorgezogen werden mussten. Als ihm das Wasser bis zum Hals stand, hatte der Vater, der ständig auf zu großem Fuß gelebt hatte, seine geliebte Antiquitätensammlung auf Leibrentenbasis an ehemalige Geschäftsfreunde abgetreten. 

 

Den persönlichen Nachlass hatte der Junge bei sich zuhause auf die Schubladen einer Kommode verteilt. Er wollte eine geraume Zeit verstreichen lassen, bevor er die Unterlagen, die er bei dem Vater gefunden hatte, sichtete. Allein, es sollte nahezu zwei Jahrzehnte dauern, bis er die oberste Schublade öffnete. Jedes Mal, wenn er in all den Jahren zuvor daran gedacht hatte, die nachgelassenen Schriftstücke und Fotos aus dem Nachlass des Vaters anzuschauen, hatte ihn schon nach kurzer Zeit die Angst eingeholt, die so mühsam geschlossene Wunde könne plötzlich wieder aufbrechen. Er erinnerte sich indessen, dass er in der Wohnung des Vaters aus einem Renaissance-Schrank vier hektographierte Bände mit dem Titel Lebensabschnitte I – IV mitgenommen hatte. Es handelte sich um die Lebenserinnerungen des Architekten, der mittlerweile auch gestorben war, aber bis zum Lebensende einen regen Kontakt mit dem Vater gepflegt hatte. 

 

Neben den Lebensabschnitten fand sich noch ein weiteres Buch, das die Eltern dem Jungen zur Lektüre überlassen hatten, als er noch zur Schule ging. Auf dem Cover sieht man die schwere, halb geöffnete Tür eines Panzerschranks. Der sichtbare Teil des Innenraums sieht leer und dunkel aus. Vermutlich wurde der Schrank ausgeraubt. Die Fußspuren lassen auf feste Schuhe mit Noppensohle schließen. Offenbar waren hier Profis am Werk. Einbruch in die Metropolbank lautet der Titel des Buchs aus der Reihe der Goldmann-Kriminalromane. Im Klappentext heißt es: „Die Vorbilder der lebensnahen Gestalten seiner Bücher nimmt der Autor aus der vielseitigen Welt seines Berufs. Wie von einem Architekten erwartet werden darf, sind seine mit Phantasie erdachten Romane gut gebaut.“ 

 

Die „vielseitige Welt seines Berufs“ hatte den Architekten in der Tat mit allerlei „Gestalten“ zusammengebracht, die auch in der jungen Bundesrepublik noch eine erstaunliche Lebensnähe zeigten. Auf einem Wasserschloss in der Nähe seines westfälischen Wohnortes versammelte er zwei Jahre nach Kriegsende eine illustre Runde von Architekten und Städteplanern, die er schon in seiner Zeit als engster Vertrauter des Generalbauinspektors und Rüstungsministers Albert Speer um sich geschart hatte. Schließlich galt es, beim Wiederaufbau des Landes nach 1945 koordinierend einzugreifen und die Interessen abzustimmen. Die Chance, auf den Trümmern eines Krieges den Neuanfang zu wagen und ein städtebaulich reformiertes Land erstehen zu lassen, ist ein alter Architektentraum, der in der Zunft der Baumeister nicht alle Tage nach Erfüllung ruft. So schlug die sprichwörtlich gewordene „Stunde Null“ am Ende des großen Krieges auch in den Planungsbüros und an den Entwurfstischen der Architekten und Städteplaner. Le Corbusier hatte von einer tabula rasa – Lösung, die ganze Stadtviertel mit einem Federstrich abräumt, schon in den 1920er und 30er Jahren geträumt. Jetzt hatte der Krieg die Bedingungen dafür geschaffen. Die Antwort auf die Ruinenfelder und das Trümmermeer in deutschen Städten hieß schlichte Funktionsbauten, breite Verkehrsachsen, lockere Bauweise und Durchgrünung. Dem Architekten musste man das nicht erklären. Er hatte gleich nach dem Krieg über einen Mittelsmann den Entwurf für ein Serienhaus-Modell, das in Wolfsburg neben dem VW Käfer vom Band laufen sollte, in die Führungsetage des Autoherstellers eingebracht. Dieser Plan wurde indes vom Vorstand abgelehnt. Es war nicht das erste hochfliegende Projekt, den der Architekt auf den Trümmern der zerstörten deutschen Städte begraben musste.

 

„Der Führer hat Punkte auf die Karte von Berlin gezeichnet, und wir haben sie verbunden“, schreibt er in seinen Lebenserinnerungen über den Masterplan für die neue Reichshauptstadt Germania, einer acht Millionen Metropole mit einem Triumphbogen fünfzig Mal so groß wie der in Paris. Nun waren es also Bonn und Wolfsburg geworden, und die Planungs-Dimensionen fielen merklich bescheidener aus als an dem Zeichentisch, an dem er mit dem Generalbauinspektor am Obersalzberg gestanden hatte. Da kam es dem Architekten zugute, dass er bei zwei Hauptvertretern von Reformarchitektur und Neuer Sachlichkeit sein Handwerk gelernt hatte: Heinrich Tessenow und Hans Poelzig. Seine Doktorarbeit hatte er über die Empfangshallen großer Bahnhöfe geschrieben. An diese Tradition der Vorkriegsmoderne konnte er nun mit seinen Bauten für die junge Bonner Republik erfolgreich anknüpfen. Zu groß durfte er nicht werden. Das wusste er. Sonst würde er doch noch Post von der Staatsanwaltschaft bekommen. 

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article164100646/Mit-diesem-Trick-wurde-Speer-zum-guten-Nazi.html

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https://museen.nuernberg.de/dokuzentrum/kalender-details/der-speermann-1332/

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https://de.wikipedia.org/wiki/Persilschein

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„... Wer seines Lebens viele Widersinne
versöhnt und dankbar in ein Sinnbild faßt,
der drängt die Lärmenden aus dem Palast,
wird anders festlich, und du bist der Gast,
den er an seinen sanften Abenden empfängt.

Du bist der zweite seiner Einsamkeit,
die ruhige Mitte seinen Monologen;
und jeder Kreis, um dich gezogen,
spannt ihm den Zirkel aus der Zeit ...“

Rainer Maria Rilke, Das Stundenbuch

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Stunden-Buch

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Familienalbum – Die Rückseite der Bilder

Zwei oder drei Mal die Woche holte der Patenonkel die Mutter abends ab und führte sie elegant aus. Meistens gingen sie in ein Restaurant kurz hinter der holländischen Grenze, auf dessen Speisekarte die Mutter allerlei ausgefallene Delikatessen fand, während der Patenonkel Hausmannskost bevorzugte. Spät abends brachte er die Mutter heim, nahm noch ein letztes Glas Whiskey zu sich und fuhr nach Hause. Weil der Vater oft auf Geschäftsreisen war und, seit er die Firma am Niederrhein hatte, auch in der Woche nicht nach Hause kam, hatte die Mutter für ihre Eskapaden freie Bahn. Zu allen möglichen Anlässen und oft auch zwischendurch ließ sie sich teure Geschenke machen. In den Schränken ihres Ankleidezimmers hingen Pelzmäntel, Modellkleider und Designerblusen, auf der Wäschekommode standen edle Handtaschen aus Krokodilleder, mondäne Parfums und exklusive Kosmetikserien. Für ihre Pumps musste der Schreiner einen Extraschrank anfertigen, der achtzig Paar fasste. 

 

Bald kam der Patenonkel auch zur Mittagszeit vorbei, und die Söhne wunderten sich, wenn bei ihrer Rückkehr von der Schule der schwarze Mercedes in der Einfahrt stand. Die Besuchslogik folgte einer einfachen Regel: War der Vater nicht da, stellte der Patenonkel sich ein. Nachdem sein Industrie-Imperium in Konkurs gegangen war, und er es gerade noch geschafft hatte, ein paar versprengte Schäfchen ins Trockene zu bringen, musste der Patenonkel auf niemanden mehr Rücksicht nehmen. Er hatte fünf erwachsene Kinder, die alle außer Haus waren. In seiner Villa wartete nur die Haushälterin auf ihn. Seine Frau, die Schwester des Vaters, war schon früh an Krebs gestorben. 

 

Am Wochenende, wenn der Vater daheim war, kam der Patenonkel nicht zu Besuch. Dann wurde das Idyll der heilen Familie inszeniert. Dazu gehörte der Kamin-Abend am Freitag – oft mit einer Runde Rommee oder Canasta, der Dia-Abend am Samstag und natürlich das Ritual des Messgangs am Sonntag. Je nach Wetterlage fanden am Sonntag auch die ausführlichen Spaziergänge durch Feld und Flur statt, bei denen der Vater in langen Vorträgen seine botanischen Kenntnisse ausbreitete. Nur dem Hund war es dann gestattet, die Ausführungen des Vaters zu unterbrechen. Vor Jagdfieber laut jaulend tänzelte der Hund so lange vor den Beinen des Vaters umher, bis er einem weit ins Unterholz geschleuderten Ast nachjagen konnte. Die Mutter hielt sich von diesen Exkursionen meist fern. Nachdem ihr Mann und die Söhne das Haus verlassen hatten, probierte sie vor dem Spiegel neue Kleider an, blätterte in den Zeitschriften Du und Film und Frau oder legte Patiencen. 

 

Der Familienfrieden wurde durch das Verhältnis der Mutter mit dem Patenonkel nach außen hin nicht beeinträchtigt. Jedenfalls verstanden es die Eltern, nicht nur den Söhnen, sondern auch den Verwandten und Freunden eine perfekte Bilderbuchehe vorzuleben. Der Junge erinnert sich nicht, je einen Streit zwischen den Eltern erlebt zu haben. Nur einmal, als er abends unangemeldet ins Wohnzimmer kam, sah er die Mutter gerade noch durch die Tapetentür, die in den abgetrennten Schlafbereich der Eltern führte, verschwinden. Ihre Augen waren verweint und die Wimperntusche lief ihr in dunklen Rinnsalen die Wangen herunter. Der Vater saß derweil im Sessel vor dem großen Wandgobelin, rauchte eine seiner schwarzen Zigaretten und hatte demonstrativ ein Buch aufgeschlagen, das vermutlich aus der Feder eines russischen Religionsphilosophen stammte. In solchen Momenten spürte der Junge, dass sich hinter der Fassade dieses makellos harmonischen Familienbildes ein Abgrund auftat, der auch ihn und seine Brüder verschlucken könnte. Doch vorläufig zeigte das Idyll nicht mehr als ein Moiré feiner Risse, die sich kaum wahrnehmbar auf der Oberfläche ausbreiteten. Bis zum endgültigen Bruch sollte es noch einige Jahre dauern. Da allerdings hatten die Eltern das Band der Familie, das sie als Folie für ihre je eigenen Interessen genutzt hatten, so überstrapaziert, dass es von einer Reihe vieler punktueller Verletzungen porös geworden war und schließlich ganz zerriss. 

siehe auch 037

383

(Foto mit Bildunterschrift) Verwaltungsgebäude Gebr. Laurenz, Ochtrup

385

https://www.oskar-kokoschka.ch/index.php/home.html

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386

https://www.spiegel.de/kultur/eine-wueste-idylle-a-d1c9482f-0002-0001-0000-000046135734

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388

https://de.wikipedia.org/wiki/Kilroy_was_here

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391

Vollständig lautet das Heraklit zugeschriebene Zitat: "Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die andern zu Menschen, die einen zu Sklaven, die andern zu Freien."

400

Die New York Times beschäftigt eine eigene Redaktion, um die tägliche Seite mit den Obituaries, ausführlichen Nachrufen auf prominente Zeitgenossen aus Politik, Kultur, Wissenschaft oder Sport herzustellen. Bei den Lesern sind diese Seiten sehr beliebt und nicht selten Gegenstand von Fragen an den verantwortlichen Redakteur:

Q. 

  1. How do you go about approaching famous people while they're still alive to request an interview for their future obituaries?
  2. Do you seek interviews only with those in good health, or also those known (or rumored) to be sick or in decline?
  3. Do your reporters in such interviews delve into touchy subjects or disputed events and facts of a subject's life?
  4. Do famous people tend to try to whitewash or aggrandize their pasts?
  5. Does anyone ever spill the beans about their role in unsavory events, or candidly confess to unflattering actions on their part?
  6. Does The Times ever promise to embargo juicy, newsworthy details until the subject has died?
  7. Has any famous person ever succeeded in pulling the wool over your (The Times's) eyes?
  8. Does The Times ever gloss over, or omit entirely, the sordid details of a famous person's death?
  9. Obituaries usually get the last word about a person. Does that place any special burden on you?

A. 

  1. Directly but also delicately. 
  2. All of the above. 
  3. They had better.
  4. I think you know the answer to that one
  5. Not to my knowledge, but it's what we live, hope and pray for.
  6. Yes, always. That's the deal, and sometimes the carrot.
  7. I'm guessing: Yes.
  8. We may not be needlessly graphic, but we don't ignore them.
  9. I think so. And many people think of a Times obit as the last last word. So it's a double weight. 

 

401

https://www.youtube.com/watch?v=OOl1WPNx9zQ

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405

https://www.youtube.com/watch?v=4bZgrqp4zY0

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407

https://de.wikipedia.org/wiki/Citro%C3%ABn_2CV

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408

In den USA bleibt am Tisch eine Hand frei

Der Wilde Westen war keine ruhige Zeit. Ständig lebten die Menschen mit der Gefahr, in eine Schießerei zu geraten. Da war es klüger, immer schnell zum Colt greifen zu können. Auch beim Essen. Während die eine Hand die Gabel führte, blieb die andere beim Colt. Und so gehört es auch heute noch zu den amerikanischen Tischsitten, sein Steak nur mit einer Hand zu essen. Allerdings ohne Waffe.

Ob es sich bei dieser Tischsitte um ein Märchen handelt, ist nicht geklärt. Dennoch ist es in den USA auch heute noch so, dass viele Amerikaner ihr Essen erst zerschneiden, dann das Messer an die Seite legen, und die Stücke  mit der Gabel essen. Die freie Hand bleibt dann meistens auf dem Schoss liegen.(https://eatsmarter.de/ernaehrung/news/tischsitten)

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409

https://de.wikipedia.org/wiki/Westpaket

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414

(Foto mit Bilderunterschrift) Familienaufstellung vor dem Sonntagsausflug

419

https://www.youtube.com/watch?v=1EV6kHZ_9_E

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421

http://www.fassbinderfoundation.de/movies/liebe-ist-kaelter-als-der-tod/

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426

https://de.wiktionary.org/wiki/ein_falscher_Fuffziger

427

Heinrich v. Kleist, Der Griffel Gottes

In Polen war eine Gräfin von P..., eine bejahrte Dame, die ein sehr bösartiges Leben führte, und besonders ihre Untergebenen, durch ihren Geiz und ihre Grausamkeit, bis auf das Blut quälte. Diese Dame, als sie starb, vermachte einem Kloster, das ihr die Absolution erteilt hatte, ihr Vermögen; wofür ihr das Kloster, auf dem Gottesacker, einen kostbaren, aus Erz gegossenen, Leichenstein setzen ließ, auf welchem dieses Umstandes, mit vielem Gepränge, Erwähnung geschehen war. Tags darauf schlug der Blitz, das Erz schmelzend, über den Leichenstein ein, und ließ nichts als eine Anzahl von Buchstaben stehen, die, zusammen gelesen, also lauteten: sie ist gerichtet! – Der Vorfall (die Schriftgelehrten mögen ihn erklären) ist gegründet; der Leichenstein existiert noch, und es leben Männer in dieser Stadt, die ihn samt der besagten Inschrift gesehen.                                                Heinrich von Kleist, Werke in einem Band, Hg. Helmut Sembdner, München 1966: Carl Hanser Verlag, S. 778

vgl. auch Spell, Hörspiel von Stephan Krass, SWR 2021

https://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=4992814&vi=4&SID

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428

https://www.youtube.com/watch?v=DGoyPfo_1OA

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431

https://www.sr.de/sr/home/der_sr/wir_uber_uns/geschichte/fundstucke/2018_00701_fundstueck_juli_arnfrid_astel100.html

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436

https://www.frankfurt-lese.de/streifzuege/literarisches/neue-frankfurter-schule/

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437

http://www.robertgernhardt.de/

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438

vgl: Stephan Krass, Schweizer Triptychon. Stille Messe, Tabernakel, Hochamt in: Die Neue Gesellschaft. Frankfurter Hefte, Heft 9, September 1998

439

https://www.stern.de/lifestyle/leute/queen-besuch--als-elizabeth-ii-pferde-suchte-und-schiller-fand-6313840.html

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441

https://www.spiegel.de/thema/oswalt_kolle/

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443

https://www.jmberlin.de/schulbesuchsverbot-1938

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448

https://www.spiegel.de/panorama/hausbesuch-in-colorado-woody-allens-orgasmatron-auf-der-spur-a-436904.html

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449

http://www.woodyallenpages.com/films/celebrity/

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450

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14342438.html

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452

https://www.arsenal-berlin.de/kino/programmarchiv/2010/filmreihe/hommage-eric-rohmer/

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454

http://jonasmekas.com/diary/

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456

https://de.wikipedia.org/wiki/Circus_Montana

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459

(Foto mit Bildunterschrift) Der Zirkusdirektor

460

In Kafkas Erzählung Ein Hungerkünstler hat der Artist für seine Zugreisen, um nicht aus der Übung zu kommen, einen besonderen Ort gewählt: „... im Eisenbahnzug war ein ganzes Kupee bestellt, in welchem der Trapezkünstler, zwar in kläglichem, aber doch irgendeinem Ersatz seiner sonstigen Lebensweise die Fahrt oben im Gepäcknetz zubrachte.“             Franz Kafka, Sämtliche Erzählungen, Hg. Paul Raabe, Frankfurt/Main 1970: Fischer Taschenbuch Verlag S. 156

461

https://www.pitts-todeswand.com/

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462

https://www.youtube.com/watch?v=d6dtRz-lE28

verifiziert 11.09. 2023

466

https://www.youtube.com/watch?v=7LXpnNKNxJI

verifiziert 12.09. 2023                                                          

472

https://de.wikipedia.org/wiki/Paradiso_(Amsterdam)

https://de.wikipedia.org/wiki/Melkweg

verifiziert 12.09. 2023

480

(Foto: Je me souviens 236)

481

Stephan Krass, rever, Polaroid-Foto (SX 70) mit Buchstaben-Collage (vgl.www.instagram.com/stephan.krass)

482

(Foto mit Bildunterschrift) André Thomkins, dogma I am god, Palindrom-Objekt, 1971, Multiple, Stempeldruck auf Oblate, montiert auf Karton, gerahmt, 12,8 x 12,8 cm (abgebildetes Exemplar im Besitz des Autors)

485

https://www.youtube.com/watch?v=kDu4POOV5KA

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487

vgl. Stephan Krass, Radiozeiten. Vom Ätherspuk zum Podcast, Springe 2022: zu Klampen Essay, Männliches Sitzen. Benn Radio, S. 141 ff 

488

https://www.lyrikline.org/de/gedichte/muskat-6146

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489

vgl. Heinz Schlaffer, Geistersprache. Zweck und Mittel der Lyrik, München 2012: Carl Hanser Verlag

490

https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Katharina_Emmerick

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496

Martin S. Bergmann, Milton E. Jucovy, Judith S. Kestenberg (Hrsg.): Kinder der Opfer. Kinder der Täter. Psychoanalyse und Holocaust, Frankfurt/Main: Fischer Verlag 1995 

498

(Foto: Postkarte Astypalea)

501

https://smokerscult.com/2013/10/19/sante-zante/

verifiziert 12. 09. 2023

(Polaroid: Zigarettenschachtel)

503

https://www.suhrkamp.de/buch/roland-barthes-mythen-des-alltags-t-9783518463383

verifiziert 12. 09. 2023

506

(Foto: DS mit Mirage)

508

(Polaroid mit Bildunterschrift) Laureen Bacall und Humphrey Bogart in: To Have and Have Not (1944), Regie: Howard Hawks 

https://www.youtube.com/watch?v=MheNUWyROv8

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https://en.wikipedia.org/wiki/Hawksian_woman

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510

https://www.youtube.com/watch?v=O4mQqVqRB7I

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https://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=472

verifiziert 13. 09. 2023

513

https://de.wikipedia.org/wiki/Tenovis

verifiziert 13. 09. 2023

517

https://www.sueddeutsche.de/politik/china-die-mao-bibel-buch-mit-blutspur-1.3286528

verifiziert 13. 09. 2023

519

https://www.dw.com/de/spa%C3%9Fguerrilla-mit-spitzer-feder-die-satire-zeitschrift-pardon/a-4250222

verifiziert 13. 09. 2023

527

https://www.deutschlandfunkkultur.de/arthur-rimbaud-ich-ist-ein-anderer.932.de.html?dram:article_id=370918

verifiziert 13. 09. 2023

529

J. L. Borges, Das unerbittliche Gedächtnis, in: Blaue Tiger und andere Geschichten, Ausgewählt und herausgegeben von Gisbert Haefs, München 1988: Carl Hanser Verlag, S. 93ff

530

Botho Strauß, Herkunft, München 2014: Carl Hanser Verlag, S. 62

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Familienalbum

Für diesen Schrecken hat sich dem Jungen ein frühes Bild eingebrannt. Es zeigt das Dienstmädchen Maria, das einmal, als die Eltern abends bei dem Architekten zum Essen eingeladen waren, und sie keine Lust hatte, auf den Jungen achtzugeben, in einer Aufmachung, die zwischen dem Ku Klux Klan und einem spanischen Inquisitionsorden changierte, mit lautem Poltern in sein Zimmer kam, sich über sein Kinderbett beugte und mit drohenden Gesten und verstellter Stimme sagte, wenn der Junge jetzt nicht sofort einschlafe, dann werde das Gespenst ihn mitnehmen. An diesem Abend schlief der Junge nicht mehr ein, sondern lag immer noch reglos und schreckensstarr im Bett, als die Eltern spät abends nach Hause kamen. Kaum war der Vater ins Kinderzimmer gekommen, um nach dem Jungen zu sehen, klammerte dieser sich so hefig an ihm fest, dass der Vater ihn mit ins elterliche Schlafzimmer nahm, wo er in der Besucherritze des Ehebetts endlich zur Ruhe kam. Dem Kindermädchen wurde am nächsten Morgen mitgeteilt, dass ihre Dienste nicht länger gefragt seien. Der Schrecken begleitete den Jungen indes noch lange. Auch als er schon erwachsen war, lauerte der Schrecken immer noch hinter einem Baum, hinter einer Anhöhe oder hinter einer Tür. Manchmal lauerte er auch hinter einem Gesicht.

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http://höhenangst-besiegen.de/?p=84

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534

https://wikitravel.org/en/Chicago_skyline_guide

verifiziert 13. 09. 2023

538

https://www.gatewayarch.com/

verifiziert 13. 09. 2023

540

https://www.smithsonianmag.com/history/the-daredevil-of-niagara-falls-110492884/

verifiziert 13. 09. 2023

541

(Polaroid: William Klein Film)

544

https://www.youtube.com/watch?v=ks05YuDGy6A

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545

https://www.youtube.com/watch?v=7CeYCU59Uho

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548

vgl. Thomas Bernhard, Ernst in: Der Stimmenimitator, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag S. 48

551

https://handkeonline.onb.ac.at/node/1347

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553

https://www.filmportal.de/material/es-muss-alles-anders-werden

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557

https://www.youtube.com/watch?v=jRc5gdsSrVU

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558

https://books.google.co.uk/books?id=40kJCGrUwBIC&pg=PA57&lpg=PA57&dq=Stephan+Krass,+Autokino&source=bl&ots=_RCXY1olLu&sig=ACfU3U2JOjEJrfPucVFxMbBf7EejDhQu3Q&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj6lY2miIjlAhW0lFwKHcDrAhgQ6AEwAnoECAkQAQ#v=onepage&q=Stephan%20Krass%2C%20Autokino&f=false

Da der Rest der Leseprobe bei google books nicht angezeigt wird, erscheint er hier: 

Als alle Interventionen des Verbandes der amerikanischen Drive-In-Betreiber zur Rettung der durchgehenden Vorderbank und der Lenkradschaltung gescheitert waren, blieb auch das Autokino auf der Strecke. Dem Doppelschlag von Maklern und Technikern war es nicht gewachsen. In den Weiten der amerikanischen Provinz haben immerhin einige imposante Ruinen, die wie vergessene Saurier in die offene Landschaft ragen, überlebt. Als wirklicher Verlust muss aber das Verschwinden jenes Drive-Ins in Florida angezeigt werden, das sein Besitzer liebevoll „Insel des Blicks“  -  „Isle of view“ nannte. Wenn man es etwas anders intoniert, hört es sich an wie „I love you“. Vermutlich sind die deutschen Autokinos nicht zuletzt an dem lieblosen Pragmatismus ihrer Betreiber zugrunde gegangen. Das Autokino, das ich mit Karl besuchte, hieß „Am Zubringer Espelkamp Nord“.

In: Andrea Köhler (Hrsg.), Kleines Glossar des Verschwindens, Von Autokino bis Zwischengas. Lauter Nachrufe, München 2003: C. H. Beck, S. 57-61

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559

Familienalbum

Statt der üblichen Fotos mit Szenen aus dem aktuellen Film-Programm hing im Schaukasten vor dem Kino nur ein Zettel mit der Aufschrift Geschlossene Veranstaltung. Der örtliche Kinobesitzer hielt es angesichts der tumultartigen Auseinandersetzungen, die der Film, den er an diesem Abend zeigen wollte, andernorts ausgelöst hatte, für angeraten, keine öffentliche Veranstaltung anzusetzen, sondern das Skandal-Werk nur im Rahmen seines katholischen Filmclubs zu präsentieren. Einmal im Monat lud er dort zu einem aktuellen Programm ein. Oft boten die Filme harmlose Unterhaltungskost oder entpuppten sich als seichte Beziehungsdramen, doch diesmal sollte es anders sein. Wie immer war nach der Vorführung eine Diskussion angesetzt, die vom Pfarrer der katholischen Gemeinde geleitet wurde. 

 

Eine Frau trifft sich mit einem Unbekannten in einer leerstehenden Kirche und hat Sex mit ihm. Spontan und einfach so. Allein diese Szene stellte einen Generalangriff auf den Moralkodex der 1960er Jahre dar. Zum einen galt Sex, wenn nicht durch die Ehe legitimiert, als anstößig, zum anderen musste als es als hochgradig pervers und blasphemisch angesehen werden, ausgerechnet in einer Kirche, sozusagen im Angesicht Gottes, Sex zu haben. Der Pastorensohn Ingmar Bergmann hatte diese Szene neben einigen anderen provokanten Episoden in seinen Film Das Schweigen eingebaut und in den Grundfesten des christlichen Abendlands ein mittleres Beben ausgelöst. Während die einen in dem Film eine Bestätigung dafür sahen, dass die Säkularisation, der Hedonismus und der Konsumismus den abendländischen Wertekosmos endgültig ausgehöhlt habe, genügte den anderen der schlichte Anblick von nackten Brüsten oder einer Masturbationsszene, um ihrer Empörungsbereitschaft freien Lauf zu lassen und den Film als Teufelswerk zu verdammen. Kein Wunder, dass die Wellen der Entrüstung, nachdem die Brandung in den Metropolen langsam abebbte, auch die Provinz erreichten. Und so kam Das Schweigen schließlich auch in unsere westfälische Kleinstadt.

 

Zur Überraschung des Kinobesitzers blieb es an jenem Abend, als der Abspann des Skandalfilms soeben über die Leinwand des katholischen Filmclubs gelaufen war, im Saal der Lichtburg ziemlich still, so dass der Pfarrer große Mühe aufbringen musste, die in Entrüstung, Scham oder schierer Sprachlosigkeit verharrende Filmgemeinde zu einer Wortmeldung zu animieren. Als einzige Reaktion des Publikums war ein in den hinteren Reihen laut ausgestoßenes und im ganzen Saal widerhallendes „Pfui Deibel“ zu vernehmen, das die Bemühungen des Pfarrers, ein konstruktives Gespräch in Gang zu bringen, unterlief. Dabei hatte der seine Anmoderation für die Diskussionsrunde in die provozierende Frage „Kunst oder Pornographie“ einmünden lassen und voller Erwartung in den mittlerweile wieder schwach erleuchteten Saal geblickt. 

 

Ansatzpunkte für eine Diskussion gab es genug. So hatte die Freigabe des Films durch die Kontrollinstanz FSK einen solchen Sturm der Entrüstung ausgelöst, dass sich spontan ein Aktionsbündnis zusammengefunden und die Aktion Saubere Leinwand ins Leben gerufen hatte. In einer Petition kritisierten die aufgebrachten Bürger die explizite Darstellung sexueller Handlungen „unter dem Deckmantel der Kunst“ und forderten die FSK auf, sich auf ihre eigenen Prinzipien zu besinnen. Dass das Bündnis Aktion Saubere Leinwand seine Sitzungen zum Reinheitsgebot des deutschen Kinos ausgerechnet in einer Stadt mit dem Namen Schweinfurt abhielt, dürfte den Kritikern der Moralwächter ein unverhohlenes Lächeln ins Gesicht geschrieben haben. 

 

Auch der Vater, der gerne öffentlich auftrat und sich im Filmclub regelmäßig und pointiert zu Wort meldete, blieb an diesem Abend stumm wie ein Fisch. Der Film hatte sein persönliches Moralempfinden tief getroffen und seine religiösen Gefühle verletzt. Da half es auch nichts, dass der Pfarrer in seinen einführenden Worten das Geschehen auf der Leinwand theologisch gedeutet und den Regisseur Ingmar Bergmann in eine Reihe mit August Strindberg, Francisco Goya und Hieronymus Bosch gestellt hatte. Zu Goya hätte der Vater gerne etwas gesagt, aber nicht im Kontext dieses Films. Ihn hatte eine so starke Woge der Ablehnung erfasst, dass er das tat, was er demonstrativ  auch in anderen missliebigen Kontexten praktizierte: Er verstummte und wendete sich ab. Über Sexualität konnte der Vater genauso wenig reden wie über Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht. Als der Pfarrer, der sich redlich bemüht hatte, eine Diskussion in Gang zu bringen, zu einer Schlussbemerkung anhob, bedeutete der Vater durch eine auffordernde Kopfbewegung der Mutter, dass er sich keine Sekunde länger an diesem Ort aufzuhalten gedenke. Am Ende standen der Pfarrer und der Kinobesitzer ratlos vor leeren Stuhlreihen. So war der Titel des Films an diesem Abend auch zum Maßstab für seine Rezeption geworden. 

 

Die Mutter, die schon durch ihren Lebenswandel einen entspannteren und durchaus situativ flexiblen Umgang mit moralischen Fragen pflegte, hatte indes die inkriminierten Szenen mit wachsendem Interesse verfolgt. Zum Vater hatte sie beim Verlassen des Kinosaals zwar noch gesagt, wie sehr sie sich jetzt nach einem Film mit Audrey Hepburn sehne, und dass sie beim nächsten Besuch des Filmclubs nicht mehr blind auf die Auswahl des Kinobesitzers vertrauen dürften. Insgeheim aber dachte sie, dass es in Zeiten der Erosion etablierter Moralvorstellungen sicher nicht von Nachteil sei, die Kunst auf seiner Seite zu haben.

560

https://www.youtube.com/watch?v=F5K3Xl4i6As

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561

https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/586434?set_lang=de

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567

https://www.atta-hoehle.de/

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572

https://de.wikipedia.org/wiki/Hinterindien

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573

https://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/geschichte/Start-der-Schulfunkreihe-Neues-aus-Waldhagen,waldhagen101.html

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576

http://www.gemeinde-petting.de/

verifiziert 14. 09. 2023

579

https://de.wikipedia.org/wiki/HAL_9000

verifiziert 14. 09. 2023

580

vgl. Thomas Bernhard, Naturgemäß. Über die Menschen und die Natur. Hg. Raimund Fellinger, Frankfurt 2008: Suhrkamp Verlag

581

https://homersheimat.de/themen/seevoelker/schiffskatalog.php

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vgl. Umberto Eco, Die unendliche Liste. München 2009: Carl Hanser Verlag

583

https://meiner.de/uber-die-sprache-adornos.html 

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584

https://www.perlentaucher.de/buch/theodor-w-adorno/gespraeche-6-kassetten.html 

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585

„Angeblich drehten sich Sufi-Dichter lange im Kreis, bevor sie zu schreiben begannen ... Aber eines wäre interessant zu wissen: Wer war der letzte Dichter, der sich noch jedes Mal wie ein Kreisel drehte, bevor er zu schreiben begann? Und wann und warum hörte er damit auf? – Ist Schwindel wichtig für das Hervorbringen echter Poesie?“  Clemens J. Setz, Bot. Gespräche ohne Autor. Hg. Angelika Klammer, Berlin 2018: Suhrkamp Verlag, S. 120

„... eigentlich ist alles im männlichen Sitzen produziert / was das Abendland sein Höheres nennt - “ (Gottfried Benn, Sämtliche Werke, Band II Gedichte 2, Stuttgarter Ausgabe, Stuttgart 2001: Klett Cotta, S.82)

„... möge dahinstolpern / auf seinen zehn fingern / der schreibmaschinenknecht // drei kurze Zeilen ... // ... und schon sei die linie sichtbar // alles weitere / sei praktisch sitzkunst / ...“ (Ernst Jandl, Aus der Fremde. Sprechoper in 7 Szenen, in: e.j. poetische werke, Band 10, Hg. Klaus Siblewski, München 1997: Luchterhand, S. 210f)

 

589

(Polaroid: Dutschke, Bloch, Sohn)

590

https://www.projekt-gutenberg.org/ball/hhesse/titlepage.html

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595

https://www.spiegel.de/kultur/literatur/lyriker-als-im-herta-mueller-erschrocken-ueber-pastiors-securitate-taetigkeit-a-718071.html

verifiziert 14. 09. 2023

598

https://www.deutschlandfunkkultur.de/hoerspiel-projektionsraum-himmel-havanna-exit.3684.de.html?dram:article_id=434043

verifiziert 14. 09. 2023

606

https://www.nationalgeographic.com/culture/food/the-plate/2014/04/21/how-was-ketchup-invented/

verifiziert 14. 09. 2023

608

https://www.sueddeutsche.de/leben/pommes-frites-fakten-ueber-fritten-1.2855961

verifiziert 14. 09. 2023

609

Uwe Timm, Die Entdeckung der Currywurst. Novelle, Köln 1993: Kiepenheuer und Witsch

611

https://www.perlentaucher.de/buch/roland-barthes/die-vorbereitung-des-romans.html

verifiziert 14. 09. 2023

612

https://www.buechertreff.de/forum/thread/77370-alfred-kern-das-zerbrechliche-glueck-le-bonheur-fragile/

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613

vgl. Stephan Krass, Die Spur der Buchstaben. Alphabet, Blaupause, Code, Göttingen 2021: Steidl, S. 29ff, S. 47ff

614

vgl. Ivan Illich, Im Weinberg des Textes. Als das Schriftbild der Moderne entstand. Ein Kommentar zu Hugos Didascalicon, aus dem Englischen von Ylva Eriksson-Kuchenbuch; Hamburg 1991: Luchterhand-Literaturverlag

615

http://www.egyptian-museum-berlin.com/f03.php?sprache=de

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622

https://www.spiegel.de/fotostrecke/phaenomen-freakshows-fotostrecke-107245-19.html

verifiziert 14. 09. 2023

624

Stephan Krass, Marienkäfer in: Das Tier und wir. Geschichten von einer unerschöpflichen Liaison, Hrsg. Andrea Köhler, Hamburg 2008: Hoffmann & Campe S. 54 - 60

628

https://www.sueddeutsche.de/bayern/schloss-mythos-liegt-ein-fluch-auf-neuschwanstein-1.3903796

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629

https://books.google.gr/books?id=5ovein5mkzMC&pg=PA46&lpg=PA46&dq=The+lighthouse+invites+the+storm&source=bl&ots=atgcWHdoJZ&sig=ACfU3U3aiqm3yEhGnC_uYWfmTNCWUW3_Iw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwir9aG6mvjkAhWpVRUIHbU8BJ84ChDoATAGegQICBAB#v=onepage&q=The%20lighthouse%20invites%20the%20storm&f=false

verifiziert 14. 09. 2023

630

https://www.deutschlandfunk.de/morgendliche-exerzitien-eines-selbstdenkers.700.de.html?dram:article_id=215692

verifiziert 14. 09. 2023

631

https://www.textlog.de/morgenstern/gedichte/die-naehe

verifiziert 14. 09. 2023

632

http://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=1528814&vi=6&SID

verifiziert 14. 09. 2023

633

https://differentia.wordpress.com/2013/06/12/friedrich-kittler-und-niklas-luhmann/

verifiziert 14. 09. 2023

634

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13524357.html

638

https://www.peterkwehrli.ch/

verifiziert 14. 09. 2023

641

https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A9morial_(Blaise_Pascal)

verifiziert 14. 09. 2023

 

 

642

https://www.magnumphotos.com/arts-culture/society-arts-culture/elliott-erwitts-america/

verifiziert 14. 09. 2023

644

https://www.usatipps.de/bundesstaaten/suedstaaten/texas/fredericksburg/

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649

https://en.wikipedia.org/wiki/Boerne,_Texas

verifiziert 14. 09. 2023

vgl. auch 133

650

https://www.texasalmanac.com/places/tusculum

verifiziert 14. 09. 2023

651

https://www.mdr.de/zeitreise/artikel97046.html

verifiziert 14. 09. 2023

652

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Gottlob_Nagelmann

verifiziert 14. 09. 2023

655

https://www.bmw.com/de/automotive-life/ddr-flucht-in-einer-bmw-isetta.html?tl=sea-goog-ddrf-bra-miy-com1-sear-.-20191002-.-cc_de

verifiziert 14. 09. 2023

657

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Mauersberger

verifiziert 14. 09. 2023

658

https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Kohr

verifiziert 14. 09. 2023

vgl. Stephan Krass, Der kleinste souveräne Staat der Welt: Leopold Kohr und Anguilla in: Gerald Lehner, Die Biographie des Philosophen und Ökonomen Leopold Kohr, Wien 1994, S. 196-204

659

https://www.morgenpost.de/printarchiv/kultur/article103686164/Jeder-hat-das-Zeug-zur-Ikone.html

verifiziert 14. 09. 2023 

660

http://www.abc-waffen.de/Atom/patriot.htm

verifiziert 14. 09. 2023 

661

https://books.google.co.uk/books?id=HLhvRaJ_YNEC&pg=PA651&lpg=PA651&dq=Stephan+Krass,+Deutsche+Erinnerungsorte&source=bl&ots=RxZuBNPhMA&sig=ACfU3U0lbKDbzPrMTNgo2zl_w-FsyU2N7g&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjG2fjFiIXlAhVE8uAKHTiwD1sQ6AEwAnoECAgQAQ#v=onepage&q=Stephan%20Krass%2C%20Deutsche%20Erinnerungsorte&f=false

verifiziert 14. 09. 2023 

Stephan Krass, Der Kulturbunker. In: Deutsche Erinnerungsorte, Hg. Etienne Francois und Hagen Schulze, Bd. 3, München 2001: C. H. Beck Verlag, S. 651ff

662

https://de.wikipedia.org/wiki/Barbarastollen

verifiziert 14. 09. 2023 

663

http://www.kulturgutschutz-deutschland.de/DE/Home/home_node.html

verifiziert 14. 09. 2023 

665

https://de.wikipedia.org/wiki/Atomsemiotik

verifiziert 14. 09. 2023 

668

https://bazonbrock.de/werke/detail/die_macht_des_alters-118.html?id=118&sectid=2205

verifiziert 14. 09. 2023 

669

https://www.museumgugging.at/de/presse/archiv-pdfs/pt_prinzhorn_pdf_museumgugging

670

vgl. Peter Handke, Die Wiederholung, Frankfurt/Main 1989: Suhrkamp Verlag, S. 331ff

vgl. Stephan Krass, Alphanumerischer Thesaurus. Das Wörterbuch der gewichteten Worte, Saarbrücken 2009: VDM Verlag Dr. Müller

671

http://www.engeler.de/pressemappe_pastior.pdf

vgl. 595

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672

http://www.hundertmark-gallery.com/257.0.html

verifiziert 16. 09. 2023

675

vgl. Helmut Böttiger, Die Jahre der wahren Empfindung. Die 70er – eine wilde Blütezeit der deutschen Literatur, Göttingen 2021: Wallstein Verlag, S.404ff 

 

 

677

vgl. Stephan Krass, Radiozeiten. Vom Ätherspuk zum Podcast, Springe 2022: zu Klampen Essay, S. 166ff und 183ff 

 

Dass gelöschte Bänder im Untergrund weiterleben, davon zeugt folgende Episode, die sich in einer Rezension von Wolfgang Schneider in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 19. 02. 2024 findet. Das besprochene Werk heißt Jahrhundertstimmen 1945-2000. Geschichte in über 400 Originalaufnahmen (München 2023: Der Hörverlag).

„Das bizzarste Dokument ist der Mitschnitt von der DDR-Trauerfeier zum Tod Stalins. Das liegt nicht nur an der grotesken Stalinhymne Johannes R. Bechers, sondern auch daran, dass für die Aufzeichnung ein schlecht gelöschtes Tonband aus der Zeit des Nationalsozialismus verwendet wurde – ausgerechnet mit einer Hitlerrede, die nun im Hintergrund rumort.“ 

679

https://www.youtube.com/watch?v=eEVbBG3ZIB8

verifiziert 16. 09. 2023 

vgl. Stephan Krass, Radiozeiten. Vom Ätherspuk zum Podcast, Springe 2022: zu Klampen Essay, S. 115 

682

https://www.youtube.com/watch?v=z5qtJi01MBQ

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684

Martin Walser hat den Artikel Unser Auschwitz anlässlich der Auschwitz-Prozesse für die Frankfurter Abendpost (13. 03. 1965) geschrieben. Er ist veröffentlicht in: MW, Werke in Zwölf Bänden, Hg. Helmuth Kiesel, Elfter Band, Ansichten, Einsichten, Frankfurt/Main 1997, S. 158-172 

686

https://www.christophkorn.de/home/waldstueck.html

verifiziert 16. 09. 2023

687

https://www.deutscheakademie.de/de/auszeichnungen/johann-heinrich-merck-preis/heinz-schlaffer/laudatio

verifiziert 16. 09. 2023

688

vgl. In Sachen Riefenstahl/Gladitz SWF2 Forum im Zweiten vom 20. 11. 1984, eine Sendung von Klaus Figge und Stephan Krass

694

https://de.wikipedia.org/wiki/Fuchsen

verifiziert 16. 09. 2023

697

https://www.youtube.com/watch?v=Y4k6tChGcAU

verifiziert 16. 09. 2023

701

https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-leichtigkeit-der-stille.1013.de.html?dram:article_id=219654

verifiziert 16. 09. 2023

706

https://de.wikipedia.org/wiki/Olympia_SM

verifiziert 16. 09. 2023

711

https://de.wikipedia.org/wiki/Methodenkritik_der_Germanistik

verifiziert 16. 09. 2023

714

https://www.deutschlandfunk.de/vor-50-jahren-geburtsstunde-der-kampfparole-der-68er.871.de.html?dram:article_id=400126

verifiziert 16. 09. 2023

715

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14023120.html

verifiziert 16. 09. 2023

 

716

https://www.suhrkamp.de/download/Blickinsbuch/9783518585498.pdf

verifiziert 16. 09. 2023

717

https://www.deutschlandfunk.de/chemin-walter-benjamin-geschichte-einer-flucht-ueber-die-100.html

verifiziert 16. 09. 2023

726

https://www.youtube.com/watch?v=Gf02dZNcl6U

verifiziert 16. 09. 2023

730

https://www.youtube.com/watch?v=3KvHuOY_2Ig

verifiziert 16. 09. 2023

733

https://www.suhrkamp.de/thema/willy-fleckhaus-und-der-suhrkamp-verlag-b-4029

verifiziert 16. 09. 2023

737

https://www.lyrikline.org/de/gedichte/weihnachten-huntsville-texas-6582

verifiziert 16. 09. 2023

740

(Foto: Anagramminstallation, Einladungskarte)

741

https://elib.uni-stuttgart.de/bitstream/11682/5854/1/Uni_64.pdf

verifiziert 16. 09. 2023

 

742

vgl. Stephan Krass, Die Spur der Buchstaben. Alphabet. Buchstabe. Code, Göttingen 2021: Steidl, S. 42ff

748

(Foto: Otto Dix mixt nix)

751

(Bildunterschrift seitenverkehrter Dufy) Unbekannter Maler, Gouache (nach Raoul Dufy), 26 x 12 cm

754

https://www.textlog.de/platon-sokrates-das-daimonion.html

verifiziert 16. 09. 2023

Norbert Hummelt beschreibt in seinem Buch 1922 Wunderjahr der Worte die „berühmte Ursprungsgeschichte“ von Rilkes Duineser Elegien: „Rilke ging ganz in Gedanken versunken auf und ab ... Da, auf einmal, mitten in seinem Grübeln, blieb er stehen, plötzlich, denn es war ihm, als ob im Brausen des Sturmes eine Stimme ihm zugerufen hätte: ‚Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel / Ordnungen?’ ... Lauschend blieb er stehen. ‚Was ist das?’, flüsterte er halblaut ... ‚was ist es, was kommt?’ Er nahm sein Notizbuch, das er stets mit sich führte, und schrieb diese Worte nieder und gleich dazu noch einige Verse, die sich ohne sein Dazutun formten.“ (München 2022: Luchterhand, S. 41f)

765

https://www.youtube.com/watch?v=HU4mzC2TyLw

verifiziert 16. 09. 2023

767

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43243021.html

verifiziert 17. 09. 2023

777

vgl. Emmanuel Carrère, Kleopatras Nase. Kleine Geschichte der Uchronie,  Berlin 1993: Gatza Verlag

 

778

https://www.deutschlandfunk.de/den-gottesdienst-entruempeln.886.de.html?dram:article_id=223745

verifiziert 17. 09. 2023

779

https://bazonbrock.de/

verifiziert 17. 09. 2023

785

https://taz.de/!1544101/

verifiziert 17. 09. 2023

786

„Es gehört zu den wenig bedachten Bedingungen des bundesrepublikanischen Intellektuellenmilieus meiner Generation (der Autor dieser Zeilen ist Jahrgang 1952, S.K.), dass sich seine jungen Adepten – sie stammten fast alle, wie ich, aus Familien mit Nazigroßvätern – ihre intellektuellen Vorfahren zusammenphantasieren mussten: Marx, Freud, Reich, Marcuse, Benjamin, Bloch, Adorno. Die Achtundsechziger-Bewegung kann man als eine massenhaft phantasierte Selbstadoption verstehen, mit der wir unsere realen Familien verleugneten und uns – nicht ohne eine gewisse naive Zudringlichkeit – gleichsam unter den Schutz jüdischer Ermordeter und Vertriebenen zu stellen wünschten.“ (Stephan Wackwitz, Das Geheimnis der Rückkehr. Sieben Weltreisen, Frankfurt am Main 2024, S. 98f)

788

http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/68er-bewegung/51840/sprache-der-68er?p=all

verifiziert 17. 09. 2023

795

https://www.zeit.de/stimmts/1998/1998_40_stimmts

verifiziert 17. 09. 2023

 

 

796

https://www.zeit.de/kultur/2018-03/sterben-thomas-macho-philosoph-gesellschaft-tod/komplettansicht

verifiziert 17. 09. 2023

797

https://www.youtube.com/watch?v=Tc-9uEDLzSc

verifiziert 17. 09. 2023

799

https://www.deutschlandfunk.de/soren-kierkegaard-der-glaube-beginnt-gerade-da-wo-das.2540.de.html?dram:article_id=431544

verifiziert 17. 09. 2023

802

https://lehrerfortbildung-bw.de/u_sprachlit/griechisch/gym/bp2004/fb1/07_aktuell/3_schrift/schriftkritik/

verifiziert 17. 09. 2023

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https://www.hfg-karlsruhe.de/projekte-der-absolventenausstellung-2018/wie-man-es-erzaehlen-kann-so-ist-es-nicht-gewesen/

verifiziert 17. 09. 2023

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https://www.kluge-alexander.de/

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(Foto Zzyzx Road)

 

Die Rechte aller Privatfotos liegen beim Autor. 

Bildbearbeitung: Hans Christian Krass

 

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