Johannes Urzidil
Die erbeuteten Frauen
Sieben dramatische Geschichten

Was geschah eigentlich wirklich im Lager der Griechen vor Troja beim Streit um die geraubten Frauen? Wie gelangt man mit einem bizarren Talisman, einer Rippe der verstorbenen Großmutter, unbeschadet durch den Ersten Weltkrieg und mitten hinein in die Gründungswirren der Tschechoslowakei? Und warum entwendet der außerordentlich korrekte Prager Bankbeamte Wenzel Schaschek das Bildnis der Herzogin von Albanera aus dem Museum, nur um es später unversehrt zurückzubringen? Aus scheinbar rätselhaften Konstellationen entwickelt der große Prager Schriftsteller Johannes Urzidil (1896–1970), Mitglied im Freundeskreis um Franz Kafka, seine eigentümlichen Geschichten: voller Einsichten in die Abgründe und Zwänge des Lebens wie der Kunst, anspielungsreich und mit feiner Ironie bis an die Grenzen des Grotesken.

Details

Erscheinungsjahr

2013

Elsinor

Klappenbroschur

188 Seiten

ISBN 978-3-942788-13-7

16,80 Euro [D]

14 x 22 cm

Presse

Das Buch im Urteil der Medien

Stifter-Jahrbuch
Nr. 28 (2014)

Es ist dem noch jungen Elsinor-Verlag hoch anzurechnen, daß er mit der Wiederveröffentlichung des erstmals 1966 bei Artemis in Zürich erschienenen Buchs Urzidils Erzählungen dem Vergessen entreißt, und es zeigt sich sogleich, daß sie von ihrer Wirkung auf ein des subtilen Lesens noch kundiges Publikum nichts eingebüßt haben.
 

Gerhard Trapp

Wiener Zeitung
19. Juli 2013

Manche der dramatischen Geschichten sind autobiographisch inspiriert, teils schwer-, teils übermütig eingestellt, und sie lassen den durchaus erfreuten Leser mit gutem Grund vermuten, dass sich der Autor in einer sentimentalischen Gemütsverfassung nicht minder heimisch fühlt als in einer satirischen.

 

David Axmann
 

Prager Zeitung
4. Juli 2013

Der vorliegende Band enthält „Sieben dramatische Geschichten“, die einen nachhaltigen Einblick in die verblüffende sprachliche Kraft des Erzählwerks von Johannes Urzidil (1896–1970) gewähren.
 

Volker Strebel

www.literaturkritik.de

So sehr Urzidil sein Erzählen im realistischen Milieu auslegt, so subtil sind fein angelegte Stränge, die den Alltagsrahmen überschreiten und in die fantastischen Sphären einer übergeordneten Welt ausweichen. Fantasie und Wirklichkeit gehören bei Urzidil zusammen.
 

Volker Strebel

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